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Mittwoch, 22. Juni 2022

Kontrafunk - die Stimme der Vernunft

Seit dem 21. Juni online, 24 Stunden jeden Tag. Auch das Musikprogramm ist sehr schön.

(JF über Kontrafunk)

Ein wunderbares Gespräch zwischen dem klugen, erfahrenen Markus Vahlefeld und der klugen, erfahrenen Monika Maron. 



Erstaunlich, wie lange es gedauert hat, bis dieser Sender aus der Taufe gehoben werden konnte. Seit 2014 habe ich darauf gewartet. 8 Jahre!

 

 

 

 

 

 


Scholz und seine Gurkentruppe in Schloss Meseberg

Thomas Maetzel hat die Lebensläufe der derzeitigen Regierungsmitglieder analysiert.

Es gibt nicht einen einzigen „Quereinsteiger“ aus dem Leben jenseits des Politikbetriebs unter den neun Männern und acht Frauen im Kabinett. Der Weg in ein Kabinettsamt ist in allen Fällen sehr ähnlich: Im Schnitt geht man sehr früh mit 22 in die jeweilige Partei – Christian Lindner (FDP), Hubertus Heil (SPD) und Cem Özdemir (Die Grünen) bereits im Alter von 16 Jahren –, um dann schon mit durchschnittlich 32 Jahren als Landtags- oder Bundestagsabgeordneter oder mit einem hohen Parteiamt endgültig Berufspolitiker oder sogar Regierungsmitglied zu werden: Am jüngsten war Finanzminister Christian Lindner (mit 21 Jahren), gefolgt von Umweltministerin Steffi Lemke (mit 25 Jahren), am ältesten die Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, die mit 46 Jahren Berufspolitikerin wurde.

Von den neun Männern im Kabinett hat nur Finanzminister Christian Lindner Wehrdienst geleistet, drei Männer – Kanzler Olaf Scholz, Justizminister Marco Buschmann und Arbeitsminister Hubertus Heil – haben den in der Regel heimatnahen Zivildienst gewählt, fünf Minister gar keinen Dienst am Staat geleistet (Wirtschaftsminister Habeck, Landwirtschaftsminister Özdemir, Gesundheitsminister Lauterbach, Verkehrsminister Wissing und Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt).

Die jetzigen Kabinettsmitglieder haben sich bei der Studienwahl zu einem überdurchschnittlichen Anteil für die Juristerei entschieden, so Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Justizminister Marco Buschmann, Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, Verkehrsminister Volker Wissing und der Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt. Wenn nicht, so sind die gewählten Fächer überwiegend geisteswissenschaftlich und nicht diejenigen, die als anstrengend  gelten, wie Ingenieurwesen, Naturwissenschaft oder Betriebswirtschaft.

Trotzdem benötigen unsere Kabinettsmitglieder im Durchschnitt acht Jahre für ihre meist akademische Ausbildung, statt der normalen Regelstudienzeit von fünf Jahren, also weit mehr Zeit, als die, für die der einfache Bürger sein Bafög bekommt.

Hat man dann seine Ausbildung abgeschlossen, ist man gerade mal noch fünf Jahre in irgendeiner Form berufstätig. An der Spitze steht Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, die immerhin 17 Jahre Berufserfahrung aufweisen kann, gefolgt von Kanzler Scholz, der 13 Jahre als Rechtsanwalt tätig war. Ganz ohne Berufspraxis bleiben Bauministerin Klara Geywitz und ausgerechnet Arbeitsminister Hubertus Heil, und gerade mal zwei Jahre im Beruf standen Justizminister Buschmann, Verteidigungsministerin Lambrecht, Landwirtschaftsminister Özdemir, Familienministerin Lisa Paus und Umweltministerin Steffi Lemke.

Nicht ein einziger Handwerker, richtiger Unternehmer, Ingenieur, Facharbeiter oder Naturwissenschaftler ist in unserer Regierung vorhanden.

Ist man dann erst einmal Minister mit Flugrecht im Regierungs-Airbus, mit Panzerkarosse, Bodygards und Chauffeur, muss man seinen Charakter in den Lebensjahren davor schon ziemlich gefestigt haben, um dann die eigene Arroganz noch im Zaum halten zu können. Wer Minister wird, muss allein deshalb ein eloquenter Machtmensch sein, weil er sich auf dem Weg nach oben durch die Intrigen seiner Partei gegen sehr viele und vielleicht objektiv bessere Leute durchgesetzt hat.

Na ja, ein ungelernter Minister wird ja erst mal von der zweiten Ebene eingearbeitet und zu den richtigen Entscheidungen gebracht, könnte man meinen...

Aber das klappt nicht: Erstmal besetzt jeder neue Minister seine zweite Ebene weitgehend neu mit bequemen Leuten aus der gemeinsamen Parteikarriere – und wenn mal einer der Untergebenen sich traut, seine Meinung zu sagen oder nur auf einfache Fakten hinzuweisen, die der Boss nicht hören will, kann er seinen Job schnell los sein.
So mancher General z.B. kommt, - wenn er noch da ist - Montags früh mit geballter Faust in der einen Tasche und in der anderen mit dem Maßband für die Tage bis zur Pension in die Kaserne. Und wir als Bürger wundern uns dann, welch völlig weltfremde Gesetze entstehen, obwohl wir uns nicht darüber, dass diese Leute so oft an einem Posten im Politikgeschäft kleben: Woanders als im Politikbereich würde sie ja niemand jemals einstellen. Kaum einer unserer (Minister)innen würde im normalen Leben mit seinem Lebenslauf bei einem Arbeitgeber überhaupt zum Vorstellungsgespräch geladen.


Ausschlaggebend für die Karriere bis zum Bundesminister ist ausschließlich die Parteikarriere, weder Ausbildung noch Berufspraxis spielen irgendeine Rolle. Zusätzliche Kriterien sind Geschlechterquoten, Parteiproporz und persönliche Seilschaften.

Wenn unser Land es nicht schafft, sich endlich eine kompetente Führung aus völlig anders veranlagten und wahren Persönlichkeiten zu organisieren, wird es die anstehenden Herausforderungen nicht meistern.

 

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