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Montag, 13. Juni 2022

Potestas sine auctoritate

 
 
In einem Interview in ''Sud Radio'' (27.04.2022) gibt Dr. med Philippe Bornet anlässlich der Veröffentlichung seines jüngsten Buches „Aujourd’hui la tyrannie“ eine Definition der Tyrannei.
Kurz gesagt: Tyrannei ist Macht (potestas) ohne Autorität (auctoritas). Der Tyrann, dem die Autorität, also die oft religiös begründete Legitimität, fehlt, hält sich durch Angstverbreitung an der Spitze.
Beispiele aus der Geschichte zeigen, dass die Herrschaftsmethoden bleiben, wenn die Tyrannei vom Einzelnen – Caligula, Stalin, Mao – auf internationale Organisationen und Global Players übergeht. 
 
„Der Tyrann macht sich jede Volksnot, wozu Kriege und Epidemien gehören, zunutze. Jetzt erleben wir die Covid-Epidemie, aber die Vorgehensweise ist in etwa gleich.
Er benutzt die Epidemie, um einen Teil der Bevölkerung der öffentlichen Schmach auszuliefern. Indem er behauptet, dass sie schuld daran wären, benutzt er die öffentliche Anprangerung, um seine politischen Gegner loszuwerden.
Nehmen Sie zum Beispiel den Fall der Republik Genf mit Calvin. Dort gab es wie so oft in jener Zeit Pestepidemien. Man erzählte, dass gewisse Leute, die man dort boutes-peste nannte [in Italien nannte man sie untori; einen deutschen Wikiartikel zu diesem Thema gibt es noch nicht], die Krankheit verbreiteten, indem sie Türklinken und Balustraden mit Leichenfett beschmierten. Sie wurden also für die Epidemie verantwortlich gemacht. Es gab unter Calvin Todesurteile, wobei die Beschuldigten aufgehängt, erwürgt oder verbrannt wurden.“

 

 

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