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Freitag, 19. April 2019

April 2019

Aus der Sicht eines wirklich neutralen Beobachters gibt es zwischen den Aktionen von Greenpeace und denen der Identitären Bewegung keinen Unterschied.


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Aus der Sicht eines nicht unbedingt neutralen, aber halbwegs unvoreingenommenen Betrachters gibt es denn doch einen: Eine Zeitgeist-Baumschule und Tendenzvollstreckungs-Combo wie Greenpeace hat mit hoher Sicherheit keinen so integren, couragierten, innerlich geraden Mann in ihren Reihen wie Martin Sellner.


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Täglich werden in Frankreich drei Gotteshäuser Opfer von Vandalismus, berichtet der Paris-Korrespondent der FAZ. Die Rede ist von 875 Fällen von Kirchenschändung binnen eines Jahres. "Von der katholischen Kirche wurden die Vorfälle lange nicht an die große Glocke gehängt", heißt es weiter – wahrscheinlich fürchten die Gottesdiener Nachahmungstäter, oder sie sorgen sich, einer Kollektivverdachtserhebung geziehen und darob gezaust zu werden. Oder beides zugleich und kreuzweise. Ich habe dieselbe Auskunft von deutschen Kirchenvertretern erhalten, als ich – damals noch in Diensten von Focus – über das Thema berichten wollte.

Inzwischen aber hängen sich die Ereignisse sozusagen selber an die besagte große Glocke. Dieses Jahr wurden bereits zwei bedeutende Pariser Kirchen attackiert: In St. Sulpice brach am 17. März ein Brand aus, und St. Denis, die Kathedrale mit den Sarkophagen der französischen Könige, die inzwischen praktisch im Ausland oder der Diaspora der Banlieues liegt, wurde am 3. März verwüstet. Und nun brannte, eingangs der Karwoche, Notre Dame. Obwohl die angeblich ursächlichen Bauarbeiten noch gar nicht angefangen hatten. Obwohl es für einen Dachstuhl gar nicht so einfach ist, sich zu entzünden. 

Wir sind gehalten, an einen Zufall zu glauben. Und selbstredend daran, dass sich Einzelfälle nicht addieren. Außerdem gibt es kein Bekennerschreiben.

Ein Einzelfall ist oder wäre auch dieser gewesen: Sicherheitskräfte haben in Marokko einen mutmaßlichen Dschihadisten festgenommen, der während der weltbekannten Osterfeierlichkeiten im südspanischen Sevilla ein Selbstmordattentat geplant haben soll, meldet dpa. Nach der Inhaftierung sei die Wohnung des Verdächtigen in der andalusischen Metropole durchsucht worden. Bei dem 23-jährigen Marokkaner soll es sich um einen Studenten der Universität von Sevilla handeln.
Ich fand diese Meldung nur in der Neuen Zürcher und auf Vatican news.

Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass auch in Europa Christen und christliche Einrichtungen immer häufiger angegriffen werden. Wie Hadmut Danisch zu sagen pflegt: Geliefert wie bestellt.
Oder in den abflugbereiten Worten von Bernd Zeller: "Seit es Kirchen gibt, werden sie in Brand gesteckt."


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Der Tagesspiegel wäre nicht das, was er ist, wenn er eine Gelegenheit, sich zu blamieren, ungenutzt verstreichen ließe.
"Die falsche Sehnsucht nach Beständigkeit" ist dortselbst ein opulenter "Essay" überschrieben, welcher anhebt mit orphischen Urfragen:
"In der Trauer um Notre-Dame spiegelt sich aber womöglich auch das Hadern mit der ewigen Veränderung, mit dem Progressiven. Der Brand am Montag wirft die Frage auf: Wie ewig ist die Kunst? Wie haltbar die Welt? Notre-Dame wirkte wie ein Gegenbild zum Fortschritt. Die monumentale Kathedrale, umspült vom Fluss, ist ein beinahe kitschiges Sinnbild für Beständigkeit."
Der Tagesspiegel, gegründet 1945, wirkt wie ein Gegenbild zum Fortschritt. Seine Abonnentendatei ist ein beinahe kitschiges Sinnbild für die falsche Sehnsucht nach Beständigkeit. Ein Feuerchen in der Redaktion, umspült vom Schaum der Löschzüge, könnte der ewigen Veränderung, dem Progressiven den Weg bahnen.


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"In Russland", schreibt mir ein Bekannter, "war es sehr angenehm. Lauter normale Menschen. Reiten auf einem Schimmel in die Bar und haben Sektkübel am Sattel." Dieses Gefühl, endlich unter normalen Menschen zu sein, haben immer mehr Deutsche im Ausland. Ein reizendes Beispiel öffentlicher Normalität kann, wer mag, hier bestaunen. (Wahrscheinlich stecken Putin und der KGB dahinter.)


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Überhaupt, wer meint, die kleinzukriegen: Viel Vergnügen!


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"Gerade las und sah ich Ihre letzten Eintraege und Videos über 'die Russen'. Aehnliches kann ich auch aus dem Mittleren Westen der USA berichten – wunderbar altmodischer Patriotismus, beginnend mit dem 'Pledge of the Legion' in jeder oeffentlichen Sitzung eines Dorfgemeinderates. Oder Veranstaltungen zu Ehren der 'Veterans'. Oder der 'thank you for your services' Gruss, den man Soldaten hier gibt."  MK


Deutschland ist zu ungefähr 90% reif für den Psychiater.

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