Bzw. er erfand ihn wieder, denn zuvor hatte ihn schon Savonarola erfunden.
1497 ließ Savonarola große Scharen von Jugendlichen und Kindern
(„Fanciulli“) durch Florenz ziehen, die „im Namen Christi“ alles
beschlagnahmten, was als Symbol für die Verkommenheit der Menschen
gedeutet werden konnte. Dazu zählten nicht nur heidnische Schriften
(oder solche, die von Savonarola dazu gezählt wurden) oder
pornographische Bilder, sondern auch Gemälde, Schmuck, Kosmetika,
Spiegel, weltliche Musikinstrumente und -noten, Spielkarten, aufwändig
gefertigte Möbel oder teure Kleidungsstücke. Teilweise lieferten die
Besitzer diese Dinge auch selbst ab, sei es aus tatsächlicher Reue oder
aus Angst vor Repressalien. Am 7. Februar 1497 und am 17. Februar 1498
wurden all diese Gegenstände auf einem riesigen Scheiterhaufen auf der Piazza della Signoria verbrannt. Der Maler Sandro Botticelli warf einige seiner Bilder selbst in die Flammen.
Die Sehnsucht des Menschen nach Glück führt eben nicht nur zu einem an Genuss, Konsum und Lust orientierten Lebenswandel; es gibt auch eine starke Neigung zu Entsagung, die nach Zeiten der Ausgelassenheit wie ein Tsunami heranwogen und die Menschen erfassen kann. (Savonarola)
Wer die Organisation hinter „Fridays for Future“ hierzulande
durchleuchtet, stößt auf den Vizepräsidenten des deutschen Club of Rome,
Frithjof Finkbeiner.
Dessen Sohn Felix Finkbeiner trat vor zehn Jahren
als kindlicher Umweltmessias mit „Plant for the Planet“ in die
Öffentlichkeit und vor die UN. Jetzt ist Felix zu alt und Greta tritt in
seine Fußstapfen. Und „Plant for the Planet“ verwaltet das Spendenkonto
von „Fridays for Future“.
Kopenhagen vor ziemlich genau zehn Jahren, im Dezember 2009. 27.000 Delegierte jetten zum großen „Cop 15“
Klima-Palaver nach Kopenhagen. Im Vorfeld der Konferenz zieht die
Klimarettungs-Industrie alle propagandistischen Register, um
Öffentlichkeit und Regierungen moralisch unter Druck zu setzen. Es wurde
sogar ein Eröffnungsfilm produziert: „Please help the world“.
In der Eingangszene sieht man fröhlich spielende Kinder, doch die
Idylle trügt. Dramaturgisch perfekt inszeniert, steuert die Handlung
mitten in eine Katastrophe biblischen Ausmaßes, so als habe Roland Emmerich die Regie geführt.
Star des aufwendig produzierten UN-Propaganda-Streifens ist ein kleines
Mädchen, das sich ums Klima sorgt. Am Ende steht es in einer düsteren
Wüstenei und sagt mit erdrückter Stimme: „Please help the world“.
Inzwischen ist aus der Fiktion Realität geworden. Zum Glück nicht,
was das Klima anbetrifft. Da ist alles beim alten, die Sonne scheint,
der Frühling kommt, und wir suchen fröhlich Ostereier. Die Katastrophe
weigert sich, über uns zu kommen. Realität wurde hingegen das kleine
Mädchen. Es ist beinahe unheimlich, wie die Rolle von Greta Thunberg in
dem zehn Jahre alten Drehbuch vorweggenommen wurde.
Man könnte fast meinen, jemand habe sich zur Aufgabe gemacht, das
kleine Mädchen von 2009 zehn Jahre später wie
Schneewittchen aufzuwecken. Doch es verhält sich eher so: Die Generation
Greta wurde in den letzten zehn Jahren so erfolgreich indoktriniert,
dass sie jetzt zum Leben erwacht. Man braucht keinen moralinsauren
Propagandastreifen mehr. Man hat Greta. Man braucht auch keine Statisten
mehr. Man hat „Fridays for Future“.
Wie kann man bloß seinem eigenen Kind so etwas aufhalsen? Dieser Felix ist jetzt ein junger Mann und völlig verblödet.
Ich will, dass Ihr darüber in Wut geratet!
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