Donnerstag, 23. Mai 2019
Zu Strache
Das Video mit ihm auf Ibiza enthüllt nichts, was nicht schon
jeder über die Intelligenz dieses Politikers wusste oder wissen konnte.
Selbstredend ist es perfide, einen Politiker beim Gespräch mit einem
Lockvogel so lange zu filmen, bis ihm die Zunge endgültig erlahmt und er
noch nicht einmal unfallfrei Strabag sagen kann, von den sechs Stunden
sechs Minuten zusammenzuschneiden, das Ganze ungefähr zwei Jahre lang
aufzuheben und vor den Europawahlen zu platzieren. Es mag gemein sein,
aber dieser Vizekanzler a. D. war eben auch „eine Gemeinheit“ (Thomas
Bernhard). Ganz nebenbei zeigt der Film auch, dass Strache das alte
Österreich mit seinem Hinterzimmerpackeln und dem Verteilen von
Staatsaufträgen eben doch besser repräsentiert als Sebastian Kurz. In
Straches Partei wird jetzt darüber geklagt; beziehungsweise, wie schon
Karl Kraus wusste: „Wer außer den Politikern, die sie begehen, beklagt die Dummheiten in der Politik?“ Denn, abermals Kraus: „In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.“
Auch dann, wenn heimlich eine Kamera zuschaut. Womit jeder jederzeit
rechnen sollte. Ösis lernen das jetzt. Ossis wissen es von früher. Wendt
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