„Keiner blickt mehr durch bei diesem Brexit-Wirrwar, ich höre schon gar
nicht mehr zu!“. Solche Worte hört man häufig dieser Tage. Deal, No-Deal,
Verlängerung, Elfmeterschießen, Münze werfen...und in der Tat ist noch
nichts entschieden. Am Ende läuft jedoch alles auf vier Wege hinaus:
1 und 2) Sollte es irgendeinen Deal geben, wird die EU im Fall von
„Rising UK“ sagen, dass der Deal dies bewirkte. Fällt das Königreich
jedoch in eine lange Depression, wird man in der EU behaupten, dass es ohne Deal noch schlimmer gekommen wäre.
3 und 4) Gibt es am Ende keinen Deal, würde man in Brüssel eine
Rezession in Großbritannien allein dem Brexit zuschieben. Ginge es ohne
Deal aber aufwärts mit der Wirtschaft, wäre das wohl der Anfang vom Ende
der EU wie wir sie kennen. Ein Austritt ohne erpresserische Knebelung
ist dann erwiesen möglich und gleichzeitig der Beweis erbracht, dass es
auch ohne EU geht. Das wäre wie die Tür hinter dem Horizont in der
„Trueman-Show“ oder ein Windhund, der beim Rennen die Hasenpfote
erwischt – ein Red-Pill-Ereignis. Ein Deal mit Großbritannien, egal wie
er ausfällt und ob er am Ende vielleicht nur den Import von Petersilie
regelt, ist wichtig für die EU-Bürokratie, denn so behält sie die
Deutungshoheit über die wirtschaftliche Entwicklung der Briten und eine
Beruhigungs- oder Drohkulisse gegen weitere Segregationen. Ein
„No-Deal-Brexit“ ist mittelfristig eine 50:50 Wette auf den Bestand der
EU.
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