Stationen

Mittwoch, 1. Mai 2019

April 2019

Es gibt Meldungen, die einem die geschichtliche Tendenz überdeutlich vor Augen stellen. Zum Beispiel diese:

"In Unna in Nordrhein-Westfalen wurde eine 18-Jährige am Donnerstag von drei Kindern zunächst belästig und anschließend verprügelt. Wie die Polizei berichtet, wartete die junge Frau im Bahnhof auf den Zug, als das Trio sie ansprach und belästigte. Sie sagte den Jungs dem Bericht nach, dass sie in Ruhe gelassen werden wolle und entfernte sich. Als der Zug einfuhr, stieg sie ein und setzte sich auf eine Bank. Die Minderjährigen folgten ihr und setzten sich dazu. 'Plötzlich griff einer der Jungen ihr an die Brust. Als sie aufstand, um wegzugehen fasste ein weiterer ihr ans Gesäß', teilt die Polizei mit. In der Folge bekam der älteste der Jungen von der Frau eine Ohrfeige. Als Reaktion wurde sie von dem Trio zu Boden geworfen, anschließend schlugen und traten die Kinder auf sie ein." Die Jungen befinden sich im unschuldigen Alter von elf bis 13 Jahren.

Es werde beim "einzigartigen Experiment", die monotonoethnische deutsche Gesellschaft in eine "multiethnische, multikulturelle" zu verwandeln, "Verwerfungen" geben, hat bekanntlich der Harvard-Filou Yascha Mounk in den Tagesthemen versichert. Den Preis für das Experiment zahlen letztlich die Frauen (außer Claudi). Hätte die Schlampe ein Kopftuch getragen, wäre ihr das nicht passiert.


                                       ***


Männliche Verteidiger, also Kerle, die tatsächlich Schneid zeigen – man darf es nicht verwechseln mit dem Meutenmut, den man uns gern als "Zivilcourage" und "Haltung" andreht – hat aber mitunter aimmer noch die Freiheit. Es ist mir ein Bedürfnis, Ihre Aufmerksamkeit auf zwei solcher Fälle zu lenken. Bei beiden handelt es sich um Briefe, wobei der eine explizit für die Öffentlichkeit bestimmt ist, der andere sie vielleicht nur zufällig erreicht hat.

Den Offenen Brief hat der Literaturwissenschaftler Prof. Peter J. Brenner geschrieben, und er begründet darin, warum er nach beinahe 50jähriger Mitgliedschaft aus der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt ausgetreten ist: weil es dort immer weniger um freie Wissenschaft und überparteilichen Kulturvermittlung gehe, sondern um Zeitgeistgefolgschaft und Gesinnungskontrolle (hier).

Der zweite Brief stammt von einem Studenten, der sich gegen seine Dozentin wehrt, und gibt einem glatt den Glauben an den deutschen akademischen Nachwuchs zurück (Danisch hat auf dieses Monument studentischen Stolzes schon einmal hingewiesen). Mir sind die Umstände, denen sich dieses Schreiben verdankt, völlig unbekannt; ein Weniges, aber Typisches, erhellt aus ihm selber, wenn der Verfasser zufälligerweise den Weg in den kleinen Eckladen finden sollte, würde ich mich freuen, wenn er Kontakt zu mir aufnähme, denn ich wüsste gern, wie die Sache ausgegangen ist (Diskretion ist hier Hausordnung). Ich zitiere eine Passage:

"Der Kampfbegriff 'rechtspopulistisch' ist genauso inhaltsleer wie rechtlich unbeachtlich, wie der des 'Rassismus' oder der der 'Diskriminierung'. Sie berufen sich auf Wissenschaft und operieren ständig mit Begriffen, die im konkreten Kontext der Zulässigkeit von Äußerungen im Rahmen eines Seminars schlicht keinerlei Bedeutung haben. Daher noch einmal in aller Deutlichkeit: Was Sie oder andere für rechtspopulistisch halten und was nicht, spielt keine Rolle. Bitte beschränken Sie sich bei der Bewertung meiner Aussagen auf die Kategorien rechtmäßig und rechtswidrig bzw.wissenschaftlich und unwissenschaftlich. Alle anderen Kategorien haben an einer Universität nichts verloren, sondern allenfalls im Feuilleton.

Zulässiges Diskursthema im Seminar sei, dass nur die Ängste der Dominanzgesellschaft bzgl. Ausländern und Flüchtlingen (zu) ernst genommen würden, welche daraufhin Rassismus legitimierten. Sie dürfen das Thema vorgeben, nicht aber die Ausfüllung desselben. Ihre Versuche, die universitären und staatsbürgerlichen Freiheiten Ihrer Studenten zu beschränken, sind ebenso anmaßend wie rechtswidrig. Sie haben nichts mit universitärer Freiheit zu tun, sondern sind autoritär, indoktrinierend und übergriffig. Vor allem aber sind sie rechtswidrig. Ich verwahre mich dagegen und behalte mir vor, das von Ihnen vorgegebene Thema auch mit Inhalten zu füllen, die Ihnen nicht passen." (Der ganze Brief hier.)

Chapeau!   (MK)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.