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Dienstag, 15. September 2020

Holocaust

 Es gibt in der Betrachtung des Holocaust unter dem Aspekt seiner möglichen Wiederholbarkeit vier Positionen:

  1.  Es war Zufall, dass die Deutschen die Täter und die Juden die Opfer waren.
  2.  Es war Zufall, dass die Deutschen die Täter, aber kein Zufall, dass die Juden die Opfer waren.
  3.  Es war kein Zufall, dass die Deutschen die Täter, aber Zufall, dass die Juden die Opfer waren.
  4.  Es war weder Zufall, dass die Deutschen die Täter noch dass die Juden die Opfer waren.

Position 1 wird vor allem von liberalen Universalisten – darunter viele Diasporajuden – vertreten; sie begründen damit ihr Streben nach einer Weltordnung, die Wiederholungen ausschließen soll. 

Position 2 gilt vor allem unter Zionisten. 

Position 3 ist der Favorit der (v.a. deutschen) Germanophobiker inclusive solcher mit Migrationsvordergrund. 

Position 4 ginge bei den meisten Vertretern der Ansichten 2 und 3 auch mit durch, weil ihre These davon unberührt bleibt.

Deterministen jeglicher Coleur vertreten Position vier, sonst wären sie ja keine, während sich Geschichtspessimisten nicht zwischen eins und vier entscheiden können.

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