Stationen

Dienstag, 22. September 2020

Ungewohnte Töne im ZDF um 19 Uhr 10

Sonntagabend, „Berlin direkt“. Vier erstaunliche Minuten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Zu Beginn ein Zusammenschnitt alarmistischer Aussagen, dazu die Stimme aus dem Off: „Politik und, ja, auch Medien im Dauer-Spezial-Modus – wo ist da der Ausgang?“ Ist da etwa Kritik am Umgang mit Corona herauszuhören, gar Selbstkritik? 

Tatsächlich, die Fixierung auf die „täglichen Neuinfektionen“ wird beanstandet, vom „Starren auf eine Zahl“ ist die Rede, von „eindimensionaler Botschaft“ und „Tabellen, die absurde Züge annehmen“. Im Interview die Erklärung „Eine Infektion ist keine Krankheit – eine Infektion ist eine Infektion, aus der sich möglicherweise eine Krankheit entwickeln kann“, dazu der Hinweis, dass Corona-Todesfälle seit Monaten auf Niedrigstniveau sind.

Am Schluss kommen sogar noch FDP und AfD im O-Ton zu Wort. Beide Oppositionsparteien versuchten letzte Woche, mit Anträgen im Bundestag wieder Grundgesetznormalität herzustellen. Vergeblich – trotz entgegenstehender Faktenlage sieht die Koalition weiterhin eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“. 

 

Die Menschen lieben Verbote. Im Lift des Bundestages sprachen zwei Maskierte jemanden an – an einer solchen Aussage ist heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr –, ein Mann und eine Frau, beide um die 50 oder älter, vom Habitus würde man sagen CDU (aber das ist nur ein Eindruck), und erkundigten sich, warum er keinen Mund-Nasen-Schutz trüge. Er hatte schon zuvor von meist jüngeren Kollegen gehört, dass derartiges inzwischen passiere, oft in einem unfreundlichem Ton (in diesem Fall klang es eher pädagogisch). Er stellte die Gegenfrage, warum sie es denn täten. Die Antwort kam routiniert: Um sich und andere, darunter auch ihn, vor einer Infektion zu schützen. Diesen Grund würde er ihnen ja gerne glauben, erwiderte er, aber nur, wenn sie die Maske freiwillig bereits im April aufgesetzt hätten, auf dem Höhepunkt der Krise, und nicht erst jetzt, nachdem Schäuble es mehr oder weniger befohlen hat.     
Mag ja sein, dass - wie Yogishwar berichtet - durch Vergleich von Kreuzfahrtschiffen bewiesen wurde, dass die Maske ein bisschen davor schützt, andere anzustecken (der Maskenträger wird dabei nicht geschützt), aber sogar Drosten hält diese Ergebnisse für pure Spekulation, und die Verhältnismäßigkeit jedoch wird allemal mit Füßen getreten. Die Toten sind seit Monaten verschwindend wenig, die in absoluten Zahlen so zahlreichen positiv Getesteten sind seit Monaten im Zusammenhang gesehen nur um 1 Prozent der Gesamtzahl der Getesteten (und die Fehlerquote beträgt 1% - wodurch sie automatisch zu falschen Positiven werden). Viel lärmende Panikmache um nichts. Jedes Jahr sterben um die 3000 Menschen in Autounfällen und Hunderttausende werden dadurch verletzt. Niemandem fällt ein, deswegen das Autofahren zu verbieten.



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