Stationen

Dienstag, 22. September 2020

Richard David Precht als Diktator

Maischberger: „Alles, was Sie sagen geht davon aus … Also dass der Klimawandel passiert oder dass wir eine Klimaveränderung haben, ist mittlerweile jedenfalls in der großen Mehrheit ein gesetztes Thema (…) Aber ob man mit dem Tempolimit zum Beispiel oder mit den Einschränkungen der SUVs genau darein Auswirkungen hat (…) Ist das für Sie so klar, dass Sie sagen, das rechtfertigt die Verbote?“

Precht: „Dass wenig CO2 da hoch zu pusten deutlich besser ist, als viel CO2 in die Luft zu pusten ist eine ziemlich einfache Angelegenheit (…) Es geht ja nicht darum, dass ich jetzt hier sitze, von diktatorischen Vollmachten träume …“

Maischberger: „Doch! Genau darum geht es!“

Precht: „Nee, darum geht es überhaupt nicht.“

Maischberger: „Tun Sie, oder? Was Umwelt angeht schon? Geben Sie’s zu!“

Precht: „Es geht darum, den Ernst der Lage zu begreifen. Und den Ernst der Lage, den hat jeder irgendwo im Hinterkopf, aber wenn es um die alltäglichen Gewohnheiten geht, ist er nicht bereit, sein Verhalten zu verändern (…) Aber ich bin absolut sicher, dass jede Regierung diese Dinge durchbringen könnte, ohne deswegen nicht wiedergewählt zu werden.“

Maischberger: „Welche Regierung soll’s denn machen? Also Sie haben ja Eltern, von denen wir wissen, dass sie (…) ganz in der Anfangszeit der Grünen mit dabei waren. Macht Sie das automatisch zu einem Kind, das heute sozusagen ganz natürlich Fridays-for-Future-Mitglied wäre?“

Precht: „Ich bin nicht Fridays-for-Future-Mitglied, aber ich finde das ganz toll, dass die Jugend, der immer nachgesagt wurde, sie sei unpolitisch, dass sie sich für ihre Zukunft so einsetzt, finde ich eine großartige Sache.“  

...


Maischberger: „Wenn das, was Sie an die Wand malen, tatsächlich so kommt. Man könnte ja auch sagen: Unsere Generation wurde mit dem sauren Regen und dem Waldsterben immer konfrontiert und danach hat man gesehen, das ist alles nicht passiert …“

Precht: „Sie haben ganz viel gemacht dagegen.“

Maischberger: „Wie sicher sind Sie denn, dass das, was Sie so apokalyptisch jetzt an die Wand malen, wirklich passiert oder dass nicht doch irgendwie etwas passiert, was genau das nicht wahr werden lässt?“

Precht: „Haben Sie irgendeine Idee, was das sein könnte? Also mit was will man das jetzt gegenwärtig stoppen?“

Maischberger: „Vielleicht stoppt es sich von alleine?“

Precht: „Das heißt, Sie haben ernsten Zweifel daran, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt?“

Maischberger: „Ich frage, ob Sie einen Zweifel daran erheben, dass das, was Sie als Wirklichkeit in der Zukunft, ja, als gegeben schon ansehen, dass das wirklich so eintritt?“

Precht: „Also … wenn 10 Prozent in mir skeptisch sind, weil die immer skeptisch sind und 90 Prozent von mir sagen, ich glaube diesen tausenden von Experten, die sich ein Leben lang damit beschäftigt haben. Und nur 10 Prozent ab und zu mal sagt, naja, kann man denen wirklich glauben … Dann ist eine 90-prozentige Gewissheit absolut ausreichend, um diese realpolitischen Forderungen aufzustellen und auf ihre Erfüllung zu hoffen.“

Maischberger: „Dann gucken wir doch mal, was die Politik und die anderen damit machen.“   Aufgezeichnet von Ulrike Stockmann

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.