Jetzt hat sogar der weiße Mann Peter Sloterdijk eingestimmt
in den Chor derer, die über die Abstiegsängste weißer Männer spotten.
Diese Ängste sind nämlich einerseits total ungerechtfertigt – in
deutschen Mülltonnen befinden sich immer noch genügend leere Flaschen,
um vielen alten weißen Volksgenossen auch ohne Zakāt einen würdigen
Lebensabend zu ermöglichen – und andererseits völlig verdient, denn
weiße Männer haben allzuviel auf dem Kerbholz und sollen ruhig ein
bisschen Angst haben. Unzulässig und damit zum Spott freigegeben sind
neben der unbegründeten und verdienten Abstiegsangst weißer Männer auch
noch andere Ängste, etwa die Angst vor dem sogenannten Infraschall von
Windrädern, erst recht die sogenannte Islamophobie, sodann die Angst vor
Messern oder die Sorge weißer, gar nicht mal alter Schlampen, auf dem
nächtlichen Heimweg einem Willkommensdankabstatter über den Weg bzw.
Eroberungspfad zu laufen. Überhaupt die lächerliche Angst vor der ganz
natürlichen und zu allen Zeiten stattfindenden und stattgefunden
habenden Migration, mitsamt der Angst vor dem Verdrängtwerden aus seinem
Stadtteil und seinem alltagskulturellen Umfeld (außerhalb des
Problemkiezes Berlin-Halensee) – es sei denn, man gehört zu einer
Gruppe, um deren Verdrängung es jammerschade wäre:
Die zitierte Linken-Politikerin heißt Juliane Nagel, und das Zitat
lautet in erhabener Gänze: "Es gibt auch eine lebenskulturelle Angst,
dass das rebellische und dissidente Connewitz bedroht wird von
andersdenkenden Menschen, die in den Stadtteil ziehen." Die Angst vor
zuziehenden Andersdenkenden ist es also, die vorbildlich mit
Mund-Nasen-Schutz auftretende junge Menschen in Leipzig auf die Straße
treibt! "Gewalt ist immer auch ein Hilferuf", wie Claudia Roth sagte (und
wie entlarvend, dass die Reichstagstreppen-Erstürmer keine anwendeten). Offiziell genehmigt bzw. empfohlen sind außerdem:
– die Angst vor dem Coronavirus
– die Angst vor dem Klimawandel
– die Angst vor Kohlendioxid
– die Angst vor abschmelzenden Polkappen
– die Angst vor Neonazis
– die Angst vor Rechtspopulisten
– die Angst vor Wiedergängern Adolf Hitlers in mitteldeutschen AfD-Landesverbänden
– die Angst vor rechtem Terror
– die Angst vor rechtem Terror im Internet
– die Angst vor einem Regierungsumsturz durch bewaffnete Reichsbürger
– die Angst vor der Unterwanderung von Bundeswehr und Polizei durch Rechtsextremisten
– die Angst vor gläsernen Decken
– die Angst vor Alltagsrassismus
– die Angst vor strukturellem Rassismus
– die Ansgt vor strukturellem Alltagsrassismus
– die Angst vor antimuslimischem Rassismus
– die Angst vor strukturellem antimuslimischen Alltagsrassismus
– die Angst vor antimuslimischen Alltagsrassisten, die solche Hetzbilder ins Netz stellen:
Und vergessen wir nicht die Tagesmutter aller deutschen Ängste – die Angst vor der Wiederwahl Donald Trumps!
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