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Montag, 7. März 2022

Die Ohrfeige des 22.2.22

Was ist mit einer Gesellschaft los, wenn die beiden medial bekanntesten Mediziner Lauterbach und Hirschhausen heißen, wenn der am häufigsten mit Preisen bedachte TV-Komiker Jan Böhmermann ist - eine Gestalt, so lustig wie ein angeschickerter MfS-Feldwebel – ; und wenn es sich bei dem am üppigsten mit Jounalistenpreisen überhäuften Medienmitarbeiter der vergangenen Jahre um Claas Relotius handelt?

Jede Zeit hatte ihren Nostradamus, ihren Lyssenko, ihren Hanussen.
Aber in dieser unserer Gegenwart herrscht ziemliches Gedränge.
Da stehen mehrere Phänotypen, die einander gleichen wie ein faules Ei dem anderen, in harter aufmerksamkeitsökonomischer Konkurrenz.
 
Noch können wir nicht aufatmen. Deutschland bekommt gerade die letzten 16 Jahre seiner Politik um die Ohren gehauen. Ernüchterung. Aufwachen aus dem Koma auch. Fruchtbare Verunsicherung vielleicht. Abschied von Merkels Wir-sind-wieder-wer-(UndwirsindaufWiedergutwerdungskurs)-Taumel noch nicht. Besinnung erst recht noch nicht. Aber gewiss: eine Regierung, die meines Erachtens höchstens 12 Monate hätte dauern können, wird jetzt 4 Jahre durchhalten (und die CDU, der Merz vor dem 22.2.22 nicht mehr garantieren konnte, als zu überleben, sitzt jetzt dank Putin wieder fest im Sattel und kann die AfD als Sympathisanten eines Kriegsverbrechers verleumden). Und was diese Regierung jetzt, wo der Ernstfall eingetreten ist, alles vom Parlament an Ermächtigungen abnicken lassen wird... Mir wird schwindelig bei dem Gedanken, denn dieses Parlament wird immer einen (Anti-Terrorvarianten-)Vorwand finden, um diese Regierung innenpolitisch zu stärken, als Souverän, der über den Ausnahmezustand verfügt. Prof. Dr. Dr. Dr. Lauterbach als Gesicht der Seuche wird nicht mehr so omnipräsent sein, aber der Gesundheitsministerposten bleibt noch lange an ihm hängen und die Unbefangenheit, mit der er lügt, wird nicht weniger werden. Hirschhausen wird wehmütiger auftreten als zuvor. Böhmermann wird womöglich noch übermütiger werden, wenn er dank der Vermittlung Israels zwischen Russland und Ukraine nicht mehr Angst vor der Apokalypse haben muss.
 
 

Es ist unglaublich, dass Israel als Vermittler einspringen muss, weil selbst die Schweiz auf ihre traditionelle Neutralität verzichtet hat und nicht mehr als Vermittler fungieren kann. Man fasst es nicht, man fasst es nicht, dass eine so heterogene Welt sich dermaßen konformistisch angleichen kann und dann auch noch stolz darauf ist.

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