Stationen

Freitag, 10. März 2017

Verleumdungsaktivist Leggewie

Von Ende Februar bis Mitte April des vergangenen Jahres führten der Politikwissenschaftler Claus Leggewie und Götz Kubitschek einen Briefwechsel. Leggewie hatte ihn angestoßen.
Mitte April blieb der Austausch stecken – Leggewie antwortete nicht mehr.

Daß Leggewie nicht mehr antwortete, weil genug Material gesammelt hatte, um daraus ein Süppchen zu kochen, wurde Kubitschek erst am 6. Januar 2017 klar: Da las er nämlich in der Mappe, die ihm einer seiner Mitarbeiter stets in der ersten Woche des Monats vorlegt und in der alle Artikel gesammelt sind, in denen es auf irgendeine Weise um seinen Verlag geht und fand beim Zurückblättern einen bis dato übersehenen Beitrag, den die taz bereits im September veröffentlicht hatte: Er handelt davon, wie Claus Leggewie sein neues Buch im taz-Café präsentierte.

Die Überschrift: »Auf der Schwelle zum Faschismus«, die Unterüberschrift: »Radikale Identitäre bedrohen Europa« und über Kubitschek am Schluß fogender Absatz:
Schließlich sprach Leggewie noch von einem spannenden Mailwechsel mit dem AfD-Aktivisten und Rechtspublizisten Götz Kubitschek. Dieser sei vergleichbar mit der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof: „Die Identitären, die AfD, stehen auf der Schwelle zum Faschismus.“
 
Hierzu Kubitschek am 6. Januar:

"Von der Vorgestrigkeit dieses Vokabulars einmal abgesehen: Den Meinhof-Vergleich verbat ich mir im Brief vom 2. März, und weil Leggewie das alles so lückenhaft und tendenziös wiedergibt, muß nun der ganze Briefwechsel ans Licht:

Essen, 24. Februar 2016
Sehr geehrter Herr Kubitschek,
Beim Durchsehen der Publikationen und Veranstaltungen des IfS fällt mir der vermehrte Gebrauch des Wortes »Widerstand« auf. Geistige Opposition in der bestehenden politischen Kultur ist ihre Gruppe ja von vornherein und grundsätzlich, mir scheint aber, dass sich mit der bewussten Setzung dieses Begriffs nun eine aktionistische Komponente verstärkt, nachdem sie bislang eher rhetorischer Natur geblieben war. Drängen Sie jetzt zur Tat, weil sich die Verhältnisse aus Ihrer Sicht so entschieden verschlechtert haben, weil sich ebenfalls aus Ihrer Sicht die Bundesregierung genau wie der lokale Staat als unfähig erweisen? Oder bleiben Sie bei der bekannten Reserve der Konservativen Revolutionäre, etwa Ernst Jüngers, der Widerständiges in der programmatisch so genannten Zeitschrift Ernst Niekischs Der Widerstand publizierte und seine Ideen Adolf Hitler zusandte, sich aber mit der damals aufstrebenden nationalrevolutionären Bewegung dann doch nicht gemein machen wollte? Mit anderen Worten: Bleibt Widerstand bei Ihnen ein verbaler Radikalismus, der die Gedanken schärfen und zuspitzen soll, oder ist da die Versuchung, sich aktiver in den Tumult einzumischen, sei es nun in einer rechten Partei oder in einer außerparlamentarischen Bewegung, bei Straßendemonstrationen?
Gruß,
Claus Leggewie

Schnellroda, 29. II. 2016
Sehr geehrter Herr Professor Leggewie,
danke für Ihre Zeilen, wir sind also gleich beim neuralgischen Punkt. Vorweg: Daß unser – das rechtsintellektuelle – Milieu "von vornherein und grundsätzlich" in der bestehenden politischen Kultur "geistige Opposition" sei, stimmt insofern, als wir an Gesellschaftsexperimenten per se nichts Gutes finden können und in der kindischen Art der Gegenwartsdeutschen, sich in einem Post-Histoire zu wähnen und die Moral mit der Politik zu verwechseln, eine äußerst fahrlässige Fehlhaltung zu den Erfordernissen der Zeit sehen.
Mit Ihrer Annahme haben Sie recht: Man muß sich »verhalten« in einer solchen Zeit, und weil unser Ansatz schon immer ein engagierter, kein bloß beschreibender war, geraten wir nun wie von selbst in die Rolle eines nicht mehr nur grundsätzlichen, metapolitischen Akteurs. Aktiv zu werden, einzugreifen, mitzumachen, den Ball nicht nur zu beschreiben, sondern ihn zu spielen – das ist eine Chance zur Ausweitung. Wir werden sogar dazu aufgefordert, jetzt nicht abseits zu treten. Wir haben in unserem nicht kleinen Milieu den Ruf, maßgebend zu sein, experimentierfreudig, einfallsreich, tatsächlich setzend: Viele, die uns seit Jahren kennen und lesen, erwarten nicht länger nur unseren besonderen Ton und ein paar Umsetzungsideen, sondern politisches Eingreifen, Beteiligung, direkte Aktion.
Sie, Herr Professor, stellen Ihre Frage nun genau in der Phase, in der sich entscheiden wird, wie weit wir gehen. Das Vorzeichnen und Vordenken möglicher Widerstandsschritte, das Erarbeiten einer Studie zum grundgesetzlich verankerten Widerstandsrecht, die Klärung der Lage in einfachen Worten vor tausenden Demonstranten, eine Widerstandsakademie mit 130 Studenten in Schnellroda – es ist diese Mischung aus Wissenschaft, Struktur und Aktion, die uns als Taktgeber legitimiert und uns die notwendige Autorität verschafft. Wir halten unsere Köpfe hin, aber eben längst nicht überall und nicht für die gescheiterten Ansätze von vorgestern, und diese Beurteilungssicherheit wirkt ordnend und mobilisierend zugleich, das nehmen wir wahr.
Selbstbewußt ausgedrückt: Der Widerstand und die Verteidigung des Eigenen finden dort ihre angemessene, ausgewogene Form, wo wir uns beteiligen! Was meinen Sie? Ist das dann bloß Verbalradikalismus oder doch handlungsgedeckte Theorie?
Es grüßt
Götz Kubitschek


Essen, den 4. März 2016
Sehr geehrter Herr Kubitschek,
des einen Programm ist des anderen ideologischer Ramsch, geschenkt, so viel Toleranz muss sein, und vom Vergleichen werden sie mich kaum abbringen, wohl eine déformation professionelle, die Sie ja gleich mit Ihrem Exkurs zur KR angenommen haben. Auf das Gesellschaftsexperiment, wie sie die Einwanderung nennen, kommen wir sicher noch einmal gesondert zurück, da haben wir sicher die größten Unterschiede. Und »Multikulti« war eine Jazzband aus erklärten Bastarden, die Ironie dieser Übernahme ist weder links noch rechts verstanden worden.
Heute komme ich lieber auf die Bestände zu sprechen, die sich dem Experiment der pluralen Auflockerung einer vorgestellten Homogenität ihrer Meinung nach verweigern. Da interessiert mich erst mal nicht Unverträglichkeit (der Transplantation) und Durchsetzungswucht (der Migranten, der Alteingesessenen?), sondern Glaube. Damit meinen sie wohl nicht irgendeinen und auch nicht den der anderen, sondern den, der Pegida den Namen gegeben hat und als christlicher das angeblich auf dem Spiel stehende Abendland einmal ausgemacht hat. Das ist lange her und auch der Glaube der meisten Muslime ist weit weniger unverbrüchlich, stark und dogmatisch, als er scheint und ausgemalt wird. Die Glaubensferne der Islamkritiker ist ein Problem, weil sie religiös unmusikalisch sind, was der Soziologie gut tun mag, aber eben nicht der diskursiven Auseinandersetzung, die beiderseits von primitiven Stereotypen geprägt ist. Die pauschale Rede von „dem Islam“ bestärkt im Übrigen auf unheilvolle Weise den Anspruch der Salafisten, sie verkörperten den „wahren Islam“. Was grober Unfug ist, aber so schaukeln sich fanatische Muslime und fanatische Gegner in ihren weitgehenden Unkenntnis und Verdrehung des „Gegenstands“ gegenseitig hoch.
Ich sage das als jemand, der zu wissen meint, was Glauben ist, nicht als der Atheist oder Agnostiker, aus dem die Pegida-Bewegung erwiesenermaßen zum überwältigenden Teil besteht. In Pegida-Kreisen ist man gegen Islamisierung, aber nicht für Jesus Christus. Dort gibt es beides wenig: Christen UND Fremde. Das wäre mal ein Gesellschaftsexperiment für Kath.net und IDEA, dem Volksaufstand von heute eine christliche Note zu geben!
Mehr als die Christlichkeit der Abendländler (ein Titel, der Armin Mohler in den 1950er Jahren zu sardonischem Lachen provoziert und seine Kritik am Gärtnerkonservatismus Konrad Adenauers unterstützt hat) ist die Frage, wie Sie (um nicht indiskret nach Ihrem persönlichen Bekenntnis zu fragen) das Christliche beurteilen. Das Christentum unterstützt gerade nicht eine nationalistische Weltanschauung, da muss ich Ihnen nur seine Auffassung der grenzüberschreitenden Menschenwürde ins Gedächtnis rufen, wozu der Vorrang der individuellen Freiheit vor jedweder profanen Gemeinschaft gehört. Dahin geht die katholische Verschärfung.
Und wenn Christen historisch allzu oft auf der falschen Seite standen, wie die staatstreuen Protestanten unter Hitler, oder opportunistisch schweigen, wie der Vatikan zum Mord an den europäischen Juden, oder so borniert agiert wie immer neue Kleriker und Gemeinden, dann spricht das grundsätzlich nicht gegen den Transnationalismus der Religionen. Mit Recht schalten die Domherren das Licht aus, wenn sich Pegida vor ihren Häusern versammelt, und diese authentischeren Vertreter des Abendlandes gehören nicht zufällig zu denen, die Asyl gewähren, Flüchtlinge willkommen heißen und für den angeblichen Verfassungsbruch von Frau Merkel Stellung nehmen.
Abweichende Meinungen im Kirchenvolk sind mir bekannt, aber die sich da in Dresden versammeln, gehören kaum dazu (lassen wir Pfarrer Weißflog mal beiseite), weil ihnen eine religiöse Erziehung, Unterweisung und Herzensbildung niemals zuteil geworden ist. Wenn Sie die „Betreiber des Staatsstreichs“ und dabei die institutionell Verantwortlichen ins Visier nehmen wollen, müssen Sie sich auch einige Bischöfe und viele Kirchenfunktionäre vornehmen, die den arroganten staatlichen Souveränitätsanspruch wie den kulturellen Homogenitätsanspruch weltweit auch in anderen Fragen unterlaufen.
Für die in der Sezession ironisierte religiöse Frage heißt das: ein deutsches Christentum (NS, analog Polen, LePens Jean d’Arc)? Abendland ohne Juden (Weißmann)? Neu-Neuheidentum (NR 2.0)? Esoterik, Okkultismus à la Evola, Dugin et al.? Nur Islampolemik (Humanistische Union)? Oder strikte Trennung von Staat und Kirche (III. Republik, Jefferson)? Vermutlich alles nicht. Warum dann nicht „religiöser Supermarkt“ (Ruthven).
Gruß
Claus Leggewie

Schnellroda, 28. III. 2016
Sehr geehrter Herr Professor Leggewie,
heute ist Ostermontag, das Geschäft ruht, ich kann endlich antworten. Als Verleger, der seine Autoren sehr ernst nimmt, viel von ihnen lernt und Manuskripte nicht nach Rendite ablehnt oder annimmt, kann ich für das von Ihnen nun neu eröffnete Thema das großartige Buch Kann nur ein Gott uns retten? von Martin Lichtmesz empfehlen – wir haben es 2014 publiziert. Bevor ich daraus zitiere, folgende Grundsätzlichkeiten: Sie haben recht, wenn Sie einem großen Teil der PEGIDA-Bewegung und vor allem den Protagonisten selbst das in Stellung gebrachte "Abendländische" dort absprechen, wo es auf gelebtem Christentum sich gründen müßte. Diejenigen PEGIDA-Köpfe, die dieses Dilemma sehen, versuchen radikal religionskritisch, also strikt aufklärerisch und kantisch zu argumentieren – ein Versuch, über den ich lächle, weil er der (in Teilen extrem mobilisierungsgeeigneten) Hyperidentität islamischer Glaubensausprägungen nurmehr die dürre Vernunft und das trockene Papier entgegenzusetzen hat und sich selbst die dringend notwendige Rückbindung an ein nicht Verhandelbares abschneidet. Aber dennoch: Selbst unsere PEGIDA-Kantianer sind ja historisch christlich eingebettet, können das christliche Abendland als Identitätskorsett nicht abstreifen und denken und handeln im Großen und Ganzen innerhalb eines christlich durchwirkten Kulturraums. Unbewußt christlich, so könnte man das nennen. Und es ist schade: Wahrhaft christlich bekäme die Verteidigung des Abendlandes eine ganz andere geistige Wucht, eine selbstsichere Identität, und zwar ohne daß man dadurch Religion und Politik planmäßig aufeinander setzen müßte. Dieses Aufeinandersetzen würde vielmehr dem Glauben seinen durch das Politische nie erreichbaren Raum nehmen und die Religion zu einem strategischen Baustein herabwürdigen.
Nichts anderes macht man auch dann, wenn man die multikulturalistische Politik der offenen Grenzen durch die christliche Religion (fast immer in einer säkularen, also dogmatisch entschärften und aufklärerisch angepaßten Fassung) legitimieren will, oder mit ihrer Hilfe deren Gegnern ein schlechtes Gewissen machen oder sie moralisch erpressen will.

Zu alledem nun Lichtmesz, der in dem Kapitel »Die Ohnmacht der christlichen Nächstenliebe« die von Ihnen aufgebrachten Fragestellungen nicht zu beantworten, sondern in ihrem historischen Wandel als Dilemma zu beschreiben versucht – nicht ohne unaufgelösten Rest.
Lichtmesz argumentiert – erwartbar! – mit Arnold Gehlen und dessen strenger Unterscheidung zwischen familiärem Ethos und Staatsethos oder Hausmoral und politischer Moral. Der heute herrschende Humanitarismus vermenge beide Bereiche zum Schaden der politischen Sphäre, und natürlich sei auch diese Ideologie eine säkularisierte religiöse Kategorie. Lichtmesz: »Der Wert der Menschheit und der eigene Selbstwert – das scheint zusammenzuhängen, das scheint Teil einer unbewußten Humantheologie zu sein«, und von dort führe der Weg zu einem »echten ethischen Dilemma, das verschärft wird durch das mentale Erbe der christlichen Ethik.« Als (christliches) Volk den eigenen Untergang als einer historischen Größe singend und betend begleiten oder gar begrüßen? Oder doch den Raum für die irdische Verwirklichung christlichen Lebens verteidigungsbereit aufgespannt halten? Eher letzteres, oder? Das Gebot der Nächstenliebe verliert doch angesichts von unüberschaubaren Massen von »Nächsten« seinen Sinn, und es ist so verantwortungslos wie kindisch, es zu einer abstrakten politischen Institution zu machen, die noch dazu allen anderen politischen Institutionen übergeordnet sein soll und sie damit aufhebt.

Es gehen also von diesem (verknappt wiedergegeben) christlichen Konflikt drei Wege für die Verteidiger des Abendlandes in drei verschiedene Richtungen ab:
Der eine verwirft das Christentum zugunsten einer ortsgebundenen, untergegangenen, mithin heidnischen Religion. Dem Christentum wird dabei die Rolle eines Okkupanten zugewiesen, der den europäischen Völkern seit anderthalb Jahrtausenden das Mark aus den Knochen sauge und dessen man sich endlich entledigen müsse.
Der zweite Weg ist der einer Art technisch-aufklärerischen Selbstbewußtseins, das den weltweiten Demokratisierungsprozeß als Zivilreligion zu verkaufen und in US-amerikanischer Manier durchzusetzen bereit ist. Dies ist letztlich ein missionarischer Universalismus, also wiederum eine ins Säkulare gefallene, religiöse Kategorie, und vielleicht erklärt dies einen Teil jener Inbrunst, mit der die Allianz gegen »das Böse« zu Felde zieht.
Der dritte Weg ist der für einen Gläubigen schwierigste. Wer ihn beschreitet, scheidet ein wahres (und zugleich historisches) Christentum von seiner heute schwächlichen und irregehenden Form. Über Jahrhunderte waren Christen bereit, sich mit Kreuz und Schwert einfallenden Invasoren entgegenzustellen und christliches Land zu verteidigen – mithin die Grundvoraussetzung für die Entfaltung christlichen Lebens und weiterer Mission.  Insbesondere ist seltsam, wie wenig die Kirchen heute gegen die Ausbreitung des Islams einzuwenden haben, ja diese noch nach Kräften fördern. Der Islam steht dem Christentum ja nicht nur theologisch schroff entgegen, sondern war über Jahrhunderte hinweg sein Erzfeind und ist bis heute Quelle umfassender Christenverfolgungen.
Eine selbstbewußte, auch historisch gespeiste und gedeckte Verteidigungs- und sogar Durchsetzungsbereitschaft ist der überwältigenden Mehrheit der heutigen Christen völlig fremd, vor allem natürlich dort, wo sich die aus der Bergpredigt und dem Opfergang Christi abgeleitete Wehrlosigkeit paart mit kulturellem Selbsthaß und historischer Infragestellung. Lichtmesz nennt das »den späten Zustand der Völker, die die historischen Träger des Glaubens waren: sie sind kindisch, wehrlos, weltfremd und autoaggressiv geworden.«
Ich sehe das genauso und frage mich, ob das hat so kommen müssen und ob es revidierbar sei. Jedenfalls scheint es mir sowohl aus Gründen der Verteidigungsbereitschaft als auch aus Gründen der Würde des Glaubens notwendig zu sein, denjenigen kirchlichen Amtsträger ihre Autorität abzuerkennen, die das Christentum verraten, indem sie ihm seine Kompromißlosigkeit, seinen Ort und seinen Durchhaltewillen rauben und die Tore dem Islam öffnen – handelnd vor dem Horizont einer naiven und gefährlichen Menschheitsutopie, die sie mit dem Christentum verwechseln.
Jean Raspail, dessen Masseneinwanderungsroman Das Heerlager der Heiligen mein Verlag im vergangenen Jahr in der Neuübersetzung von Lichtmesz veröffentlichte, brachte das (als gläubiger Katholik!) mit Blick auf den Zustand der Kirchen in unserer Zeit unverblümt auf den Punkt: »Die christliche Nächstenliebe führt uns gewissermaßen ins Desaster.« Ja, möchte ich ergänzen, wenn wir zulassen, daß sie uns auf dem ihr nicht zugewiesenen Feld der Politik und der Staatsethik den Maßstab setzt.
In diese mehr als schwierige Frage nach der Selbstbehauptung ist die nach dem Universalismus eingeschlossen: Das Ultramontane der römisch-katholischen Konfession ist für die Selbstaufgabe weit anfälliger als die volksgebundene Orthodoxie, davon bin ich überzeugt. Aber diese Diskussion führt in diesem Rahmen zu weit. Daher zusammengefaßt soviel: Der Kampf des Abendlandes um seine Selbstbehauptung könnte fraglos im Geiste christlicher Heilserwartung geführt werden. Von diesem Geist aber sind wir bis zur Unüberbrückbarkeit geschieden.
Gruß aus Schnellroda!
Götz Kubitschek

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