Wenn
es eines Beweises bedürfte, dass der Begriff "Lückenpresse" die
Wirklichkeit getreulich wiedergibt, wäre es die Nichtverbreitung des
folgenden Zitates:
"Die Energiewende steht kurz vor dem Aus. Die
Wahrheit ist, dass wir die Komplexität der Energiewende auf allen
Feldern unterschätzt haben. Die anderen Länder in Europa halten uns
sowieso für Bekloppte."
Also sprach der
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel am 17. April 2014 bei einem
Besuch des Unternehmens SMA Solar in Kassel. Dieses schnippische
Lebewohl an den bereits damals auf mindestens 500 Milliarden Euro Kosten
angelegten Versuch, die gesamte Energieversorgung der drittgrößten
Industrienation der Erde völlig umzustülpen, wurde mitgeschnitten von
einem Lokaljournalisten (hier),
nahm seinen Weg in die Lokalnachrichten und von dort in viele
Diskussionsforen. Was, geneigter Besucher dieses Eckladens, hätten Sie
getan, wenn Sie ein Qualitätsjournalist bei einer der hiesigen
überregionalen Premiumgazetten wären und von dieser ministeriellen
Bankrotterklärung erfahren hätten?
Schließlich hat Gabriel das teuerste
und ehrgeizigste Projekt in der Geschichte der Bundesrepublik (bevor die
Masseneinwanderung einsetzte und die Parole "Wir schaffen das"
ausgegeben wurde; das könnte eventuell noch mehr kosten) für gescheitert
erklärt. Nie hat einer unserer Pressstrolche Gabriel mit diesen Worten
konfrontiert – er hätte sie ja immerhin dementieren können, was er bis
heute nicht getan hat. Die Energiewende-Omertà funktionierte, ungefähr
wie zwei Jahre später ein ähnliches kollektives Schweigen, denn meines
Wissens hat auch kein Journalist Gabriel gebeten, er möge doch bitte
einmal seine Worte "Europa steht vor der akuten Gefahr,
zusammenzubrechen. Die Aufbauarbeit von zwei Generationen steht vor der
erneuten Zerstörung" detaillierter erörtern, wobei diese Sätze
wenigstens im stern gefallen waren und ein größeres Publikum sie zur Kenntnis nehmen konnte.
Die einzige offene Frage ist, ob man hier noch von Lückenpresse sprechen kann, oder ob das nicht an Verniedlichung grenzt.
***
Einer Ministerin reißt endlich der Geduldsfaden: Manuela Schwesig fordert Frauenquote bei Nobelpreisen und in Schwulen-Pornos.
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Was
würde ich tun, wenn ich Spindoctor bei der CDU, den Grünen oder der SPD
wäre, um die AfD zu schwächen? Nun, ich würde die besten, trendigsten
und anständigsten Journalisten versammeln und sie bitten: Haltet Björn
Höcke ein Mikrophon hin! Haltet ihm drei, fünf, haltet ihm hundert
Mikrophone hin! Fragt ihn nach den Zwölf Jahren! Immer wieder nach den
Zwölf Jahren! Schreibt den Höcke-Flügel stark! Erklärt ihn zum am
schnellsten wachsenden, einflussreichsten Teil der Partei! Und adelt
Götz Kubitschek zum heimlichen Generalhauptobervordenker der Partei! Und
vergesst nicht, Höcke ein Mikrophon hinzuhalten!
***
Was
Kubitschek angeht, möchte ich klarstellen, dass ich ihn achte und
schätze. Es ist erfeulich, inmitten all der alerten, pfiffigen,
körperspannungslosen, die Bereitschaft zu jeder Anpassung und jedem
Verrat in ihren lebensspurenfreien Gesichtern tragenden intellektuellen
Spitzbuben dieses Landes abwechslungshalber einmal einen Mann zu sehen.
Was nicht heißt, dass mit ihm Politik zu machen ist. Das hätte ich noch
vor einem Jahr einschränkungslos als Kompliment gemeint und heute
beinahe ... MK am Tag der Frau 2017
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