Sonntag, 5. März 2017
Oktoberrevolution
Wir stehen im 100. Jahr nach der russischen Revolution, genauer: nach
den beiden russischen Revolutionen, und was zweifellos das bedeutendste
Ereignis des 20. Jahrhunderts war – ohne die Oktoberrevolution kein
kommunistisches Großreich, kein Hitler, kein Zweiter Weltkrieg, keine
Selbstzerfleischung und ultimative Selbstschwächung Europas, keine Shoa,
kein Israel, kein Kalter Krieg, keine deutsche Teilung und deutsche
Psychose (dafür aber wahrscheinlich eine deutsche Atombombe und
massenhaft deutsche Nobelpreise), keine EU, kein Gender, keine
Pegida-Spaziergänge mangels Anlass, keine Überproduktion dummer
Abiturienten, kein massenhafter Import von Analphabeten (man gerät doch
sehr ins Schwelgen), kein Hosenanzug, kein Regietheater, kein
Hosenanzug (im Kleid) beim Regietheater, keine Claudia Roth, ja nicht
einmal Conchita Wurst, und Sybille Berg schriebe ausschließlich Romane
statt zwischendurch Kolumnen etc. –, was, sagte ich, ohne Zweifel das
einschneidenste Ereignis des vergangenen Jahrhunderts war, erscheint uns
bereits heute unendlich weit entfernt. Und es ist ja keineswegs von der
Hand zu weisen, dass sich aus der Perspektive des Jahres 2100 als das
entscheidende Ereignis des 20. Jahrhunderts nicht mehr Lenins
Staatstreich 1917 darbieten wird, sondern, sagen wir, Chomeinis
Parisaufenthalt 1979... MK am 5. 3. 2017
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