Stationen

Donnerstag, 10. Oktober 2019

Bastelnachmittag im Irrenhaus

Überall Bildschirme, aus denen Geräusche, Gerede, Lärm dringen. Penetrant drängeln sich Gegenwartsbezüge zwischen die Exponate, möglichst als Multikulti-Agitprop mit unterschwelliger Kolonialschuldanklage. Neben assyrischen Reliefs Bildschirme, auf denen zunächst dieselben Reliefs zu sehen sind, bis die Figuren sich zu bewegen beginnen und in fähnchenschwenkende Demonstranten oder Colatrinker verwandeln, um Zeitlosigkeit zu suggerieren und heutige Künstler in eine Tradition vermeintlicher Ewigkeit einzureihen, in die Reihe der ewig verkannten schöpferischen Edlen.
Das Ideal, möglichst alles - auch über Epochengrenzen hinweg - zu einem großen bunten Ganzen willkürlich zusammenzurühren. Man versteigt sich zu geradezu verbrecherischer Dogmatik (der Deutschlandfunk wird nicht müde, uns einzureden, ausgerechnet die zeitgenössischen Künstler - nie waren Kunstschaffende inkompetenter und machtbesessener als heute - seien "die letzten Unschuldigen"). Ansonsten ästhetische Impotenz. Keine Distinktion, keine Hierarchie, alle Kulturen sind gleich. "Totalherrschaft der Gegenwart" (B. Strauß). Genau das ist es: totalitär. Diese Halunken haben jede Hemmung hinter sich gelassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.