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Dienstag, 15. Oktober 2019

Hirse

Gestern ließ das ZDF für den täglichen "Kampf" gegen "rechts" eine Grünen-Politikerin in einem Biomarkt als normale Kundin auftreten, um sie als Zeugin für den harten, aber notwendigen Boykott von "AfD-Hirse" ins Treffen zu führen (wie von Zauberhand ist der Beitrag inzwischen von der Homepage des Senders verschwunden, aber das Netz hat ein gutes Gedächtnis). Die Entscheidung, ob dieser Vorgang unter Lüg..-, Lück..- oder Lum...-Presse rubriziert werden muss, überlasse ich, geschätzte Leserin, ganz allein Ihnen.

Ich nehme an, die Genies beim Zweiten haben keinen Schimmer mehr davon, dass Bertolt Brecht 1950 ein Gedicht namens "Die Erziehung der Hirse" verfasst hat, in welchem Väterchen Stalin als "des Sowjetvolkes großer Ernteleiter" auftritt; das Monster als Erzieher also. Der вождь war nämlich dem Scharlatan Trofim Denissowitsch Lyssenko auf den Leim gegangen, einem Agrarbiologen, der behauptete, die Eigenschaften von Pflanzen würden nicht durch deren Gene bestimmt, sondern ausschließlich durch Umwelteinflüsse, man könne etwa Sommergetreide so "erziehen", dass es winterfest werde und größere Erträge bringe (alle auf Lyssenkos Theorien fußenden Experimente gingen schief, die Folge waren Hungersnöte), so wie die Kommunisten (und die Linken überhaupt) ja auch den Menschen für ein soziales, nicht für ein biologisches Wesen hielten (und halten), das vor allem von der Umwelt und nicht von seinen Genen geprägt werde, weshalb sie den Menschen als beliebig formbar betrachten und ihn ständig erziehen wollen, seine genetische Ausstattung, sein Geschlecht, seine Rasse etc. für "konstruiert" erklären und jeden als Rassisten, Sexisten, Biologisten stigmatisieren, der ihnen bei diesem blühenden Unsinn widerspricht (leider können unsere Linken ja niemanden mehr an der Kolyma erziehen, dass er quasi winterfest wird und größere Erträge bringt).

Was das mit dem ZDF-Beitrag und dem Hirseboykott zu tun hat? Das fragen Sie nicht im Ernst, oder?

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