Das Bundesfinanzministerium gibt eine Sonderbriefmarke heraus: "Franziskus und der Sultan". Thema ist der kuriose Besuch des heiligen Franziskus bei Sultan Al-Kamil Muhammad al-Malik anno 1219 in Damiette (Ägypten) während des Fünften Kreuzzugs. "In Europa war in den Jahren zuvor durch ein päpstliches Schreiben aus dem Jahr 1213 und den anschließenden systematischen Einsatz von Kreuzzugspredigern für den Kreuzzug geworben und Hass gegen den Islam und die Muslime geschürt worden. Franziskus hegte trotz der allgemeinen Stimmung keine Vorbehalte gegen den vermeintlichen Feind, sondern versuchte im Gespräch mit dem Sultan, den Kreuzzug zu beenden und Frieden zu stiften. Dies ist ihm zwar nicht gelungen, die Begegnung ist aber ein frühes Beispiel des Kulturdialogs, in dem Respekt und der Wille zum Frieden im Vordergrund standen."
Und wieder die Frage: Dummheit oder Perfidie? Wissen die's nicht besser, oder sind sie so pervers? In Europa wurde "Hass gegen die Muslime und den Islam geschürt"? Und umgekehrt? War da nicht vorher was? Die Eroberung des byzantinischen Kleinasiens samt Ausmordung christlicher Städte?
1067 wurde Caesarea niedergebrannt, 1069 Iconium. Die Spur der Vernichtung, die der Wesir des Kalifats von Córdoba, al Mansur, Ende des 10./Anfang des 11. Jahrhunderts durch Nordspanien gezogen hatte – Zamora im Jahre 981, Coimbra anno 987, Barcelona anno 985 und 1008, Santiago de Compostela 997. Der Einfall der muslimischen Seldschuken in armenischer Städte – am schrecklichsten führten sie sich 1064 in der Hauptstadt Ani auf.
Tausende massakrierte Jerusalem-Pilger – ein reich beladener Zug deutscher und niederländischer Pilger unter Führung des Bischofs von Bamberg wurde 1064 unmittelbar vor den Toren der Heiligen Stadt von Arabern überfallen und geplündert, 5000 Pilger kamen dabei ums Leben.
Papst
Urban II. rief 1095 die Christenheit dazu auf, "unseren Brüdern im
Orient" zu Hilfe zu eilen. "Die Türken und die Araber haben sie
angegriffen", stellte der Papst korrekt fest. "Wenn ihr ihnen jetzt
keinen Widerstand entgegensetzt, so werden die treuen Diener Gottes im
Orient ihrem Ansturm nicht länger gewachsen sein." So kam es zum
ersten Kreuzzug. Die Züge ins heilige Land glichen dem, was bei der
Bundeswehr, sie ruhe in Frieden, "strategische Vorneverteidigung"
genannt wurde.
Friede von Jaffa
Friede von Jaffa
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