Stationen

Montag, 4. November 2019

Die deutschen Einfaltspinsel lernen es nicht mehr

Als 1988 der mit Simon Wiesenthal befreundete Philipp Jenninger eine Rede zum Novemberpogrom 1938 hielt und die SPD-Fraktion daraufhin wortlos geschlossen den Bundestag (damals noch in Bonn) verließ, schüttelte man im nichtdeutschen Bereich Europas den Kopf über diese geballte Verbindung aus Panik und Stumpfsinn. Eine Woche lang machten sich die nicht-deutschsprachigen Journalisten Gedanken darüber, ob die Deutschen noch zurechnungsfähig seien.

30 Jahre später wimmelt es von Trittbrettfahrern der jüdischen Tragödie. Vor allem im Parlament und anderen kanzleramtsnahen Bereichen und Einrichtungen.

Abscheulich genug war bisher schon die Tatsache, dass ausgerechnet in Deutschland, ausgerechnet in Berlin ein künstliches, pseudokoscheres Fake-Viertel fake-jüdischen Lebens geschaffen wurde (natürlich in Ermangelung eines echten, mit jüdischem Leben erfüllten Viertels!! wie es z.B. in Venedig, dort, wo einst das historisch erste Ghetto entstand und heute noch sage und schreibe 4 alte Synagogen existieren, heute noch besteht).
Dass diese unsägliche Geschmacklosigkeit niemand zu verhindern weiß, ja nicht einmal Interesse an einer Verhinderung besteht, weil dazu die Verrohung der deutschen Seele viel zu weit fortgeschritten ist, sei nicht nur am Rande festgehalten. Pietätslosigkeit und Geschmacklosigkeit finden zueinander. Die Verwandlung der Erinnerung an das einst in Deutschland lebendige Judentum in pseudojüdischen Kitsch ist die denkbar übelste Kirsche auf der Mengele-Torte.
Überboten wird diese Ausgeburt verlogener Vermarktung nur noch durch die Schamlosigkeit, mit der in Deutschland mittlerweile das Schicksal der Juden für die eigene politische Agenda (und zum Füllen der eigenen identitären Leere) von all den Parteien benutzt wird, denen die AfD - und natürlich besonders die Juden in der AfD - ein Dorn im Auge ist.

Eine derartig brunzdumme Verblödung und sittliche Verwahrlosung ist irreversibel. Es ist, als entstünden in deutschen "Familien" (gesetzt den Fall, es gibt in Deutschland überhaupt noch menschliche Zusammenschlüsse, die guten Gewissens als Familie bezeichnet werden können) nur noch rückgratlose, coolgeile Kriechtiere.

Ich wüsste nicht, wie Deutschland sich von diesem Zustand noch erholen könnte. Die völlige Todesstarre ist nur noch eine Frage von Jahrzehnten, vielleicht nur Jahren.




Liebe für die einstige deutsche Kultur ist nur noch an manchen Orten im Ausland zu finden. An den Konservatorien vor allem (offenbar heißen sie nicht zufällig Konservatorien).

Was für ein drolliges Volk! In hundert Jahren wird der eine oder andere Gelehrte irgendwo auf der Welt Bismarcks Reden mit der selben Ehrfurcht lesen, mit der heute in Sizilien schon Goethe gelesen wird.

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