Stationen

Donnerstag, 28. November 2019

Gedanken eines pensionierten Kriminalbeamten

"Polizeipräsident in der Pressekonferenz: 'Der Notruf ging um 04.59 vom Sicherheitsdienst beim FLZ ein. Nach Abfrage der dazu notwendigen Informationen wurde der erste Streifenwagen um 05.04 beauftragt an den Tatort zu fahren' (fast wörtlich). Wie bitte ...nach 5 Minuten????!!!
Dass, wenn Frau Müller aufgeregt anruft und irgend eine Geschichte erzählt, der Beamte alles genau wissen will, und dies ein paar Minuten dauert, klar, verstehe ich.
Aber hier? Nach 10 Sekunden des Anrufes eines Sicherheitsdienstes muss doch klar gewesen sein, dass in derselben Sekunde (!) Täter mit der Axt vor der Vitrine im Museum stehen. In einem Führungs- und Lagezentrum hat der Beamte, der Notrufe entgegennimmt, direkt vor seiner Nase ein Mikrofon mit dem er sofort alle Streifenwagen der ganzen Stadt gleichzeitig über Funk anrufen kann.
Warum stellt der dem Anrufer 5 Minuten lang Fragen, anstatt nach 10 Sekunden bei diesem klaren Sachverhalt und der klaren Adresse des Tatortes, dem anrufenden Wachmann zu sagen: 'Ok, eine Sekunde... bleiben Sie dran', seinen Kopf zum Mikrofon hinzudrehen und alle Streifenwagen sofort mit Blaulicht zum Tatort zu senden? Das dauert 5 Sekunden, dann kann er weiter quatschen und den Wachmann fragen, welche Schuhgröße die Einbrecher haben. 
Unfassbar...unfassbar. Diese 4-5 Minuten waren für die Täter wahrscheinlich wesentlich und entscheidend, so dass sie unerkannt entkommen konnten. 
Das waren Profis. In der Notrufzentrale saß kein Profi. Wenn professionelle Kriminelle auf eine unprofessionelle Polizei treffen, dann kann man einen gut geplanten Milliarden-Coup morgens um 5 in wenigen Minuten drehen. Während die ins Auto steigen und davondüsen, telefoniert der Polizist mit einem Wachmann 5 Minuten lang und fragt wahrscheinlich: 'Wie sind die angezogen?'. Ich würde gern lachen wenn ich könnte. Ich fasse es nicht, sind inzwischen alle verblödet?
Dass der Bundesinnenminister die Bundespolizei an der Grenze angewiesen hat, auch gerichtlich ausgewiesene und mit Einreiseverbot belegte Menschen wieder einreisen zu lassen, das habe ich nach längerer Weigerung kapiert. Dass diese Verblödung und Verweicheierung womöglich auf alle Behörden und nun schon auf die Polizei vor Ort übergegriffen hat, nein, ich weigere mich, das zu glauben.
Hoffentlich brauche ich nie den Notruf. Ich stelle mir vor, vor mir steht einer mit dem Revolver in der Hand und der am Notruf fragt mich zuerst nach meiner Adresse und Telefonnummer und wie alt der Mann ist und ob die Waffe echt ist... Nein! Hilfe!"


Seit August dem Starken liegt das Zeug da rum, bisher ungestohlen. Nun ist es weg, und die erzählen uns alle, die Kriminalität sinkt.
Wie lange dauert es noch, bis der Teil des Bürgertums, der was zu verlieren hat, das Angebratene riecht und der Teil, der nicht befürchten muss, etwas verlieren zu müssen, trotzdem nicht mehr bereit ist, diesen Zirkus mitzumachen?

Da jammert man über eine Milliarde, während durch die Negativzinsen zur Rettung Europas den Deutschen um die 500 Milliarden weggenommen werden.
Merkeltekel im Grünen Gewölbe. Wolfram Ackner liegt völlig richtig mit seinen auf achgut versammelten satirischen Politikerstatements; Nu sind se halt weg, die Juwelen, dürfte der Gedanke sein, der der Kanzlerin durch die bildungsferne Rübe gerauscht ist, denn: wer keine Kultur kennt, kennt auch keinen kulturellen Verlustschmerz.

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