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Sonntag, 21. Februar 2021

Stefan Mickisch ist gestorben


Der Oberpfälzer war vor allem berühmt für seine Matineen oder Gesprächskonzerte, wo er dem Publikum, am Flügel spielend und das Dargebotene amüsant und kenntnisreich erläuternd, viele große Werke der klassischen Musik, vor allem Opern – und hier speziell die Werke Richard Wagners – erschloss. Beziehungsweise noch näher brachte. Ich jedenfalls habe bei ihm stets etwas gelernt; ein Kenner wie Eckhard Henscheid erlebte es ähnlich, er sei als Eideshelfer zitiert. Mickisch war belesen, virtuos und besaß ein stupendes Gedächtnis – ich erlebte ihn, als er an seinem 50. Geburtstag eine von ihm angefertigte Klavierversion der „Alpensinfonie” komplett aus dem Kopf spielte. Überhaupt schien er alles im Gedächtnis zu haben, man konnte ihn um das Finale der „Götterdämmerung” oder das „Parsifal”-Vorspiel bitten, und er setzte sich hin und spielte es. Manche rümpften über diesen Teil seines Repertoires die Nase, weil das ja eigentlich keine Musik für das Pianoforte ist, aber da spricht nur der Zeitgeist, noch vor hundertfünfzig Jahren, als das Klaviervirtuosentum entstand, galt es als völlig normal, ja als geboten, einen Auftritt mit Bearbeitungen zu beginnen. Sigismund Thalberg etwa, der einzige Rivale von Franz Liszt (sofern es überhaupt je einen gab), hat selber zwischen 50 und 60 Opernfantasien komponiert, und Liszt selber konnte bekanntlich die Finger nie von anderer Leute Musik lassen, egal um welches Genre es sich handelte.

Mickisch Programme sind auf Tonträgern festgehalten, es gibt von ihm über 60 CDs und eine Handvoll DVDs, die CDs sind fast immer Live-Mitschnitte, und ich kann sie samt und sonders empfehlen, ob er nun in Opern von Wagner – darunter eine Sammlung sämtlicher Leitmotive aus dem „Ring”, 9 CDs –, von Strauss, Puccini, Mozart, Korngold oder Schreker einführt, in Beethovens Sinfonien und die „Missa solemnis” oder leicht esoterische, aber erzgescheite Betrachtungen über Tonarten und Sternzeichen anstellt. Seinem Label gab er den neckischen Namen „Fafnerphon”. In seinen Aufritten verbreitete er stets eine Atmosphäre aus Kennerschaft, Wissbegier und Heiterkeit. Dass er Neider hatte und öfter bei den Tendenzbetrieblern aneckte, lag im Wesen seines Besondersseins. Im Dezember 2020 verübten einige Journalisten und Kulturfunktionäre einen regelrechten Existenzvernichtungsanschlag auf den Künstler, weil der auf seiner Facebookseite einen überzogenen Kommentar zu den Coronamaßnahmen der Bundesregierung geschrieben hatte; in Bayreuth, wo Regierungskritiker spätestens seit 1933 einen schweren Stand haben, wurde er zur unerwünschten Person erklärt. Ob dieser Rufmord in irgendeinen Zusammenhang mit Stefan Mickischs Tod steht, ist mir nicht bekannt.

Möge ihm im Musikerhimmel ein geräumiger Konzertsalon offenstehen!    MK

(Mickischs Webseite finden Sie hier, ein Interview, das Klonovsky vor acht Jahren für den Focus mit ihm führte, hier.) 


Wer Stefan Mickisch gehört und gesehen hat, vergisst ihn nicht. Mit seiner nachdrücklichen dialektgefärbten Stimme konnte er schöner und unterhaltsamer über Wagner, Beethoven, Liszt, Korngold sprechen als fast jeder andere in Deutschland. Und zwar ausdrücklich nicht nur für Fachleute, sondern auf eine Weise, dass auch Dilettanten ein Licht aufging. Mehr als 60 CDs spielte Mickisch ein, es gibt auch einige DVDs von ihm. Aber er war eben nicht nur Pianist, sondern vor allem ein Erklärer, dem sein Publikum Satz für Satz folgte, ein Musikerzähler. Zu den Bayreuther Festspielen hielt er Einführungsvorträge, die ein Format für sich bildeten, ein Duett aus Klavier- und Sprachvortrag. Bei Youtube finden sich viele Beispiele für seine Kunst. Um zwei kurze herauszugreifen: In einem Film unterhält er sich mit dem britischen Schauspieler und Autor Stephen Fry am Klavier in Bayreuth über den Tristan-Akkord. In einem anderen schönen Stück erklärt er am Beispiel von Erich Wolfgang Korngold und anderen Komponisten den Zusammenhang zwischen B-Dur und Hoffnung.

Am 17. Februar 2021 starb Mickisch in seinem Heimatort Schwandorf mit 58 Jahren unter bisher ungeklärten Umständen.
Sein Name erschien in den Tagen danach nur selten in den Medien. Dafür umso häufiger im Dezember 2020. Als Erklärer und Vermittler brauchte er Publikum. Die Corona-Restriktionen erlebte er als tiefe Isolierung, die ihn offenbar mit zunehmender Dauer zermürbte. Damals, im Dezember 2020 postete er auf Facebook ein Zitat von Hans Scholl, das er gleich darunter wiederholte, um seinen eigenen Namen darunterzusetzen. In das Kostüm eines Mitglieds der Weißen Rose zu schlüpfen, das 1943 hingerichtet wurde – diese Wendung war sicherlich nicht klug, sie passte auch nicht zu der üblichen Eloquenz von Mickisch.
Allerdings äußern sich Menschen in einer psychischen Notlage nicht immer hochdifferenziert. Auch nicht reflektierte und hochgebildete. Diese Facebook-Veröffentlichung änderte das Leben des Stefan Mickisch grundlegend. Mehrere Journalisten und Kulturbetriebsfunktionäre machten aus der kurzen Szene ein Tribunal.

„Missbrauch von Zitat aus NS-Zeit: Pianist Mickisch in der Kritik“ titelte der Bayerische Rundfunk auf seiner Internetseite, um für sein Publikum herauszuarbeiten, was Mickisch gar nicht wortwörtlich getan hatte:
„Nun sorgte der Pianist für Aufsehen, weil er die Corona-Politik indirekt mit dem Terrorregime der Nazis gleichsetzt.“

In einem zweiten Beitrag meldete der Sender:
„Nach Jana aus Kassel jetzt Stefan aus Bayreuth: Der bekannte Pianist und Wagner-Experte Stefan Mickisch wettert auf seinem Facebook-Kanal schon seit Monaten gegen die Corona-Politik von Bund und Ländern. Zuletzt verglich er sich in einem Post mit dem Nazi-Widerstandskämpfer Hans Scholl. Auf dem Grünen Hügel hat man nun reagiert und den Pianisten zur unerwünschten Person erklärt: Für Mickisch ist die Villa Wahnfried in Zukunft tabu.“

Tabu nämlich, weil der Direktor des Museums Villa Wahnfried Sven Friedrich in Bayreuth umgehend reagierte und ein Verurteilungsschreiben an den Pianisten und Musikerklärer richtete, mit dem er nach eigenen Angaben befreundet war:
„Mein Zweifel wuchs indessen in dem Maße, in dem Sie sich zunehmend obskurantistischer Esoterik zuzuwenden begannen, der Sie umgebende Kreis zunehmend sektiererischen Charakter annahm“, so Friedrich, „und Sie sich schließlich dann auch im Zusammenhang mit Wagners Antisemitismus auch öffentlich zu höchst fragwürdigen, ja grenzwertigen politischen Äußerungen hinreißen ließen, die bereits geeignet waren, an Ihrem Geisteszustand zu zweifeln.
Eigentlich hatten Sie da schon den Rubikon überschritten.
Der unten zitierte Vergleich ist nun nicht einmal mehr geschmacklos, sondern widerwärtig! Indem Sie die Worte Hans Scholls im gegenwärtigen Zusammenhang der Corona-Pandemie zu Ihren eigenen machen, schänden Sie nicht nur das Andenken eines der wenigen Zeitgenossen im 20. Jahrhundert, auf die wir stolz sein können, sondern missbrauchen ihn auch noch als vermeintlichen Zeugen für den geistigen Abschaum der Gegenwart, mit dem Sie sich so gemein machen und in eine Reihe stellen. Und Sie stellen damit unsere Regierung auf eine Stufe mit dem NS-Regime […] In einer Mischung aus Traurigkeit und Zorn entziehe ich Ihnen hiermit […] das vertrauliche ‚Du’ und erkläre Sie zur persona non grata im Haus Wahnfried!“

Die Zuordnung des angeblichen Freundes zum „geistigen Abschaum“ – da spürt man gleich den Demokraten und Nationalsozialismusbekämpfer par excellence. Kündigung der Freundschaft und Hausverbot teilte Sven Friedrich nicht etwa privat mit, sondern zum allgemeinen Mitlesen ebenfalls auf Facebook. Er bekräftigte seine Distanzierung noch einmal gegenüber dem Nordbayerischen Kurier mit der Feststellung, er, Friedrich, müsse dem „organisierten Wahnsinn“ entgegentreten – so, hätte es sich bei Stefan Mickisch nicht um einen isolierten, psychisch angeschlagenen und vereinsamten Menschen gehandelt, sondern um den Kopf einer mächtigen Organisation.

Auch der Kulturredakteur des Nordbayerischen Kuriers verurteilte die angebliche Gleichsetzung der Bundesrepublik mit dem NS-Regime, die Mickisch gar nicht vorgenommen hatte, wobei der Journalist einen bemerkenswerten Begriff benutzte: „Eine solche Gleichschaltung sei unzulässig und in Friedrichs Augen auch strafbar.“
Der Bayerische Rundfunk regte in einem Beitrag einen weitergehenden Ausschluss des Pianisten an:
„Nach den erneuten Wortmeldungen des selbsterklärten ‘Widerstandskämpfers’ Stefan Mickisch ist auch unklar, wie die Bayreuther Festspiele darauf reagieren.“

Auch Peter Theiler, der Intendant der Dresdner Staatsoper, die mit Mickisch vor Jahren einmal zusammengearbeitet hatte, trug seine Verdammungserklärung bei:
„Die Semperoper distanziert sich ausdrücklich massiv von jeglicher Art solcher Äußerungen und der damit implizierten Haltung.“ Mit Haltung kennt Theiler sich aus.

Die Wiener Zeitung begrüßte die Aburteilung des Pianisten durch die Kulturfunktionäre, forderte aber weitere Distanzierungen im Bekanntenkreis:

„Die schnelle Reaktion von Sven Friedrichs ist begrüßenswert. Befremdlich mutet indessen das brüllende Schweigen ausgerechnet der Facebook-Künstlerfreunde Mickischs an, die sonst eilig mahnende Worten gegen politisches Abdriften spenden.“

Wie in solchen Fällen üblich, veröffentlichten mehrere Medien das Punktekonto Mickischs. Wurde er schon früher, wie es der Bayerische Rundfunk nannte, „auffällig“? Ja, wurde er, wie der BR mitteilte:
„Schon 2014 allerdings wurde Mickisch mit einem kruden Text auf Facebook auffällig. Sein Ziel damals: Richard Wagner vom Vorwurf des Antisemitismus reinzuwaschen. Unter anderem die Verharmlosung des Holocaust wurde dem Pianisten in der Folge vorgeworfen.“

Als Wagner-Spezialist hatte sich Stefan Mickisch auch intensiv mit den Schriften des Komponisten auseinandergesetzt. Er vertrat die Ansicht, dass in Wagners Aufsätzen sehr wohl Antisemitismus eine Rolle spiele, der aber nicht rassistisch, sondern kulturell grundiert gewesen sei, in Wagners Musik dagegen kein Antisemitismus vorkomme, und dass überhaupt Person und Werk zu trennen seien. Dem kulturellen Antisemitismus Wagners würde er, Mickisch, widersprechen.

Seine differenzierte Ansicht lässt sich in dieser Aufzeichnung aus dem Archiv noch einmal nachhören – in einer BR-Sendung übrigens. Natürlich kann jemand den Wagnerschen Antisemitismus auch anders deuten, als Mickisch es tat. Nur traten diejenigen, die im Dezember und dann noch einmal in den Artikeln nach seinem Tod Mickischs Sündenregister damit anreichern, ihm nicht mit Argumenten entgegen. Auch nicht mit dem Hinweis, wer ihm eigentlich vorgeworfen hatte, den Holocaust zu „verharmlosen“ – und vor allem, mit welcher Begründung.

„Verharmlosung des Holocaust“ zählt zu den schwersten öffentlichen Anklagen überhaupt, die wie jede schwere Anklage eigentlich nur mit einer detaillierten Begründung vorgetragen werden dürfte oder gar nicht, auf keinen Fall aber als raunendes Gerücht.

Nach der medialen Anklage und der Abstempelung zur Unperson im Kulturbetrieb musste Mickisch klar gewesen sein, dass er auch nach Corona kaum in sein altes Leben mit und vor Publikum zurückfinden würde.
Am 17. Januar 2021 veröffentlichte er seinen letzten Text auf Facebook:

„Liebe Freunde und Fans,
vielen Dank für Ihre / eure Unterstützung während des schwierigen vergangenen Jahres !
Für das „Wahre, Gute und Schöne“ (Bayerische Verfassung Artikel 131/2 ) konnte ich auch 2020 sehr viel (be)wirken, auf Bühnen vor Hunderten von Zuhörern, in Wien, bei den „Festspielen Gmunden“, in Linz, Dresden, Schwandorf, und natürlich auch über das Internet.
Trotz oder gerade wegen der bekannten Restriktionen seit dem 12. März war es mir möglich, 6 neue Doppel- CDs herauszubringen, im Dreieck Wien – Bayreuth – Schwandorf (www.mickisch.de). Es sind live-Aufnahmen mit Publikum, die Beethoven und Richard Strauss behandeln, und jetzt, aus meiner Sicht, neben den bereits bekannten Wagner- und Korngold – Integralen, diese beiden Komponisten meinerseits nahezu abdecken.
Seit 1991 bis heute konnte ich im Eigenverlag „fafnerphon“ (ununterstützt, aber frei) 140 einzelne DVD- und CD- Scheiben veröffentlichen, die erfreulicherweise mittlerweile auf allen Kontinenten und in etwa 40 Ländern der Welt verbreitet sind.
Während der monatelangen Trennung von meiner Frau, die in Mexiko festsaß, hielt ich mich durch diese Arbeit aufrecht, und fand auch Zeit, endlich Schopenhauers ‚Die Welt als Wille und Vorstellung’ genauestens zu studieren. Mit kleinen Einwendungen bzw. Fragen auf den letzten 35 Seiten kann ich diesem Ausnahmephilosophen voll zustimmen…. Die Floskel ‚Allen kann man es nicht recht machen’ darf ich auch für mich, und meine mehr als 40-jährige Arbeit im Musik- und auf dem Kultursektor in Anspruch nehmen, inklusive des gesprochenen Wortes.
Für Künstler ist es besonders wichtig, Individualismus, Nonkonformität, Unangepasstheit, Ehrlichkeit und Authentizität in einer meiner Ansicht nach viel zu angepassten Welt zu erhalten.
Deswegen sind für mich Aufweichungen der deutschen Grundgesetz-Artikel 1/1, 2/2, 5/1, 5/2, 5/3, 8/1, 11/1, 13/1, 19/2, 33/3, und 104/1 weder sinnvoll noch berechtigt. Von daher kam im letzten Jahr meine auch veröffentlichte Besorgtheit, die wohl den ‚üblichen Rahmen’ sprengte…
Hoffentlich erlauben die Umstände die jeweiligen 1 zu 1 – Darbietungen, denn ohne aktives Publikum – wie derzeit nötig – zu agieren ist fraglos unbefriedigend.
Als besonders erfreulich und ehrenvoll empfinde ich die im Dezember erfolgte Einladung der „Sibelius Akademie Helsinki“, an dieser traditionsreichen Universität (1600 Musikstudenten), in Verbindung mit der Finnischen Nationaloper, Wagner in seiner Gesamtheit, musikalisch, textlich, und philosophisch aufzubauen. Man sucht dort nach einem umfassenden Wagnerexperten. Matti Salminen, Olli Mustonen und Esa-Pekka Salonen sind die hoch geschätzten Kollegen vor Ort, und meine Arbeit soll schon Ende April beginnen.
Somit darf ich Ihnen und euch Allen ein von Hoffnung geprägtes, Angst – freies, und nach wie vor kulturelles Erbe hoch haltendes Jahr wünschen !
Und verbleibe mit den allerbesten Wünschen
Ihr / Euer
Stefan Mickisch“

Nach seinem plötzlichen Tod erschienen nur wenige Nachrufe. Der Text auf der Internetseite des BR besteht aus einigen dürren biografischen Zeilen, und zu fast der Hälfte noch einmal aus dem Sündenregister. Auch die durch kein Argument begründete „Verharmlosung des Holocaust“ ruft ihm der Sender noch einmal ins Grab nach.

Immerhin gibt es Kollegen aus dem Kulturbetrieb, die diesen Umgang mit einem Künstler kommentierten:

Übrigens gibt es durchaus Fälle, in denen sich jemand öffentlich mit der Weißen Rose identifiziert, den Holocaust banalisiert, aber längst nicht auch nur entfernt ähnliche Reaktionen damit hervorruft wie Stefan Mickisch. Roger Hallam etwa, Gründer der Klimasekte „Extinction Rebellion“. Seine gefühlte Ähnlichkeit mit der Weißen Rose und den Vergleich des Klimawandels mit dem Holocaust verkündete er auch nicht einem eher kleinen Publikum auf Facebook, sondern einem eher großen im Spiegel:

Das schadete ihm und seinen Bewunderern in Deutschland ein wenig, aber nicht sehr. Eine Anhängerin von Extinction Rebellion, die Multiaktivistin Cornelia Rackete, nahm vor wenigen Tagen Sophie Scholl für die Antifa und damit indirekt für sich in Anspruch.

Abschaum-Kommentare, Hausverbote und Verurteilungserklärungen blieben bisher aus. Auch Heiko Maas, der sich bei einem ähnlichen, allerdings sehr unprominenten Fall in eine seiner intellektuellen Statur angemessene Bresche warf, verzichtete bei Rackete auf einen Kommentar. Kehren wir noch einmal zu Stefan Mickisch zurück. Vor langer Zeit sang der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch:
„Ich sing für die Verrückten, die seitlich Umgeknickten
Die eines Tags nach vorne fallen und unbemerkt von allen
An ihrem Tisch in Küchen sitzen und keiner Weltanschauung nützen
Die tagelang durch Städte streifen und die Geschichte nicht begreifen.“

Lange gab es überall im Kulturbetrieb, grade auf dessen groß bemessenen linken Seite, hier und da so etwas wie eine Grundsolidarität mit seitlich Umgeknickten. Sie existiert nicht mehr. Auch Figuren wie Hüsch gehören inzwischen einem vergangenen Zeitalter an.

Stefan Mickisch war ein Künstler, den Corona seitlich umknickte. Darauf folgte eine Verurteilung durch die Guten und Gerechten, die für ihn den sozialen Tod bedeutete.
Korngold hätte eine Oper aus diesem Stoff schreiben können.
Für die Kulturfunktionäre, die ihm das Urteil verkündeten, gilt der letzte Halbsatz in Franz Kafkas „Prozess“.   Wendt

 

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