Stationen

Mittwoch, 3. Februar 2021

Wien

Am Sonntag gingen wieder tausende Wiener auf die Straße und trotzten dem apodiktischen Demoverbot der Regierung. Auch ich war einer von ihnen und kann sagen: der 31.1. hat mich stolz auf meine Heimat und mein Volk gemacht.

Ein "Berufsaktivist" läuft immer wieder in Gefahr, eine gewisse Verachtung für die "schlafende Masse" zu entwickeln. Elitäre K-Gruppen und sonstige selbsternannte Avantgarden, denen meist der Haupttroß fehlt, den sie anführen wollen, haben oft für die eigene Zielgruppe nur Geringschätzung übrig. Mich selbst heilt von solchen Anwandlungen jedes Treffen mit Leuten "von der Straße".

Die unverfälschte Offenheit, die unverzärtelte Lebenstüchtigkeit, die unwiderstehliche Gewitztheit, die das Volk mit seinen Charaktertypen gerade im politischen Widerstand aufweist, übertönen bei weitem die unvermeidlich auch vorhandenen Profilneurotiker und Spinner. Und je weniger akademische "Bildung" einer intus hat, desto angenehmer und erfrischender ist oft das Gespräch. Kurz gesagt: ich mag einfach das Land und seine Leute. Am 31.1. wurde diese Sympathie zu echter Liebe: wie tapfer, mutig, und doch diszipliniert das Volk an diesem Tag in seiner Hauptstadt auftrat, kann uns Hoffnung machen.

Um es gleich vorweg zu schicken. Meiner in diesem Artikel geäußerten Einschätzung treubleibend, mischte ich mich als einfacher Teilnehmer und Berichterstatter unter die Menge. Ich vermied es z.B. bewußt, ein Megaphon zu halten oder mich an die Spitze der Demo zu begeben. Diese Bewegung ist nicht die meine.  (weiter geht es hier)

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