Das sächsische Kultusministerium hat den Schulen im Freistaat, künftig keine Sonderzeichen für gendergerechte Sprache zu verwenden. Ein entsprechendes Schreiben sei zu Beginn des neuen Schuljahrs an alle Schulleiter gegangen, bestätigte Ministeriumssprecherin am Dienstag nachmittag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatte die Leipziger Volkszeitung von dem Vorgang berichtet.
Das Verbot von Gender-Zeichen bezieht sich auf alle offiziellen Schulschreiben und Unterrichtsmaterialien und beinhaltet Gender-Sternchen, Unterstriche und Doppelpunkte. Stattdessen müssen sich die Schulen an die amtlichen Rechtschreibregeln halten und sollen Doppelformen wie „Schülerinnen und Schüler“ beziehungsweise geschlechterneutrale Formulierungen wie „Lehrkräfte“ verwenden. Ziel sei eine geschlechtergerechte Sprache, die aber verständlich bleibe.
Kritik an der Entscheidung kam von der Linkspartei. Ihre Fraktion im sächsischen Landtag warf der CDU vor, das Kultusministerium für Wahlkampfzwecke zu mißbrauchen.
Die #Verbotspartei #CDU nutzt das #Kultusministerium #Sachsen im Wahlkampf und gibt den #Schulen vor, beim #Gendern auf Sonderzeichen zu verzichten. Dieses #Sprechverbot ist sinnlos – alle sollten frei das Ziel erreichen können, gesellschaftliche Vielfalt sprachlich abzubilden.
— Linksfraktion Sachsen (@LINKE_LTSachsen) August 31, 2021
In Baden-Württemberg hatte das Kultusministerium dagegen unlängst den Schulen im Land freigestellt, Genderzeichen wie Sternchen oder Doppelpunkte zu benutzen. Obwohl dies grammatikalischen Regeln widerspreche, dürften die für sexuelle Vielfalt stehenden Satzzeichen künftig etwa in Aufsätzen oder Prüfungen verwendet werden. (krk)
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