Erstmals ist jetzt ein aktiver Politiker in Berlin vom Kopf eines arabischen Familienclans direkt konfrontiert worden. Berlins CDU-Chef Kai Wegner soll Anfang August auf einem Wahlkampfstand auf dem Tempelhofer Feld vom Chef des sogenannten Remmo-Clans, Issa Remmo, angesprochen worden sein, berichtet die Bild-Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Demnach sei Remmo mit den Worten „Ich kenne Sie“ auf den CDU-Politiker zugekommen. Er habe einen seiner Söhne dabei gehabt und mit Wegner über die Legalität seiner Geschäfte sprechen wollen. Nach Angaben von Sicherheitsexperten war der Vorfall geplant und sei angekündigt worden.
Wegner bestätigte gegenüber dem Blatt den Zwischenfall, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern. „Auf die sich ausbreitenden Aktivitäten krimineller Clans muß konsequenter, härter und schneller reagiert werden. Wir brauchen eine Sonderstaatsanwaltschaft mit ausreichend Personal, um die Ausbreitung krimineller Aktivitäten und die Verschiebung in die legale Wirtschaft zu verhindern“, sagte der Politiker.
Der Remmo-Clan ist eine der bekanntesten Großfamilien mit arabischen Wurzeln in Deutschland. Er setzt sich aus rund 13 Einzelfamilien und bis zu 1.000 Angehörigen zusammen. Die in den 1980ern nach Deutschland eingewanderte Familie wird teilweise der Clan-Kriminalität zugerechnet. Mitte November 2020 hatte die Polizei mit einem Großaufgebot Razzien im Zusammenhang mit dem Kunstraub aus dem Grünen Gewölbe in Dresden durchgeführt. Mindestens einige der Tatverdächtigen gehören zum Remmo-Clan.
Im Herbst war es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des Remmo-Clans und Tschetschenen gekommen. Die Polizei befürchtete daraufhin einen Bandenkrieg, wie es ihn beispielsweise in Frankreich gegeben hatte.
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