"Our troops didn’t lose this war. Politicians chose defeat. We never had to let the Taliban win, but a bipartisan doctrine of weakness has humiliated the world’s greatest superpower and handed Afghanistan to butchers." Ben Sasse
(..."im Felde unbesiegt"...)
Für die USA sind die „Menschenrechte” nicht nur ein beliebter Vorwand, um sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen, sondern tatsächlich in hohem Maße auch Selbstzweck, hohes, ja höchstes Gut und ein allerhehrstes Ideal, an das man glaubt. Wir haben es schon lange vergessen in Europa: Die Amies sind echte Revolutionäre! Sie haben ihr Land auf einer Revolution aufgebaut. Und sie können sich schwer vorstellen, dass ihre Freiheit nicht von jedem Menschen erwünscht sein könnte, denn ihre Revolution gelang und ist die einzige, die sich wirklich sehen lassen kann, immer noch. Sie fand übrigens vor der Französischen statt... Selbst darauf muss man im verblödeten Europa hinweisen.
Doch gründlicher kann die hochherzige Legende von „Demokratieexport” oder „Nation Building” allerdings nicht "dekonstruiert" werden, als durch die unglaubliche Geschwindigkeit und Widerstandslosigkeit, mit der Afghanistan nach dem Rückzug der Amerikaner und ihrer Verbündeten den Taliban in die Hände fällt. Selbst Biden hat recht, wo er recht hat: Es macht keinen Unterschied, ob die USA noch ein Jahr mehr oder fünf oder zehn in Afghanistan bleiben, wenn das afghanische Heer nicht fähig oder gewillt ist, sein Land zu halten. Binnen weniger Tage wird die zwanzigjährige Anwesenheit fremder Truppen vollkommen annulliert. Diese Rückeroberung des Landes erinnert wohl nicht nur die Frommen an die Siegeszüge der ersten Kalifen. Wenn es so einfach geht, dann wird der Triumph der Gotteskrieger offenbar von der Mehrheit des afghanischen Demos begrüßt. Dann ist das eben so. Am Hindukusch ist die Idee, man könne die westliche Lebensart in jeden Teil der Erde exportieren, noch krachender gescheitert als in Nordafrika. Die sogenannten westlichen Werte sind wohl doch nicht universell. Der Glaube, andere wollten so sein wie wir, ist nicht nur größenwahnsinnig, sondern er zeugt von einer Geringschätzung des Anderen, die fremdenfeindlicher ist als jeder Skinhead. Es gibt marianengrabentiefe Klüfte zwischen den Kulturen. In seiner Weisheit und Güte hat Gott deshalb die verschiedenen Weltgegenden werden lassen und die Möglichkeit, Grenzen zwischen ihnen zu ziehen, wo keine natürlichen vorhanden sind.
Bleiben wir beim Positiven. Afghanistans CO2-Bilanz wird noch besser, wenn die Taliban jene wirtschaftlichen und auch lebensartlichen Verhältnisse hergestellt haben werden, von denen grüne Aktivisten hierzulande phantasieren: so gut wie keine Industrie, kaum motorisierter Verkehr, wenn auch viele pupsende Pferde, dafür aber nachhaltige Landwirtschaft, keine Bodenversiegelung, wenig Wohneigentum, geringer Energiebedarf, Leben im Einklang mit der Natur.
„Der Afghanistan-Krieg kann nicht gewonnen werden! Ganz einfach! Obendrein wird der Krieg auch noch unzureichend geführt: Es existieren weder ein Worst-Case-Szenario noch eine Exit-Strategie. Das heißt, man hat sich keine Gedanken darüber gemacht, was man tut, wenn die Situation sich plötzlich dramatisch verschlechtern sollte, bzw. wie man langfristig aus der Situation herauskommt. Das aber sind die Grundvoraussetzungen für eine verantwortungsbewußte militärische Intervention. Die Regierung in Berlin dagegen nimmt die Warnungen der militärischen Kommandeure im Land, des BND und unseres Botschafters in Kabul einfach nicht zur Kenntnis, sondern opfert sie bündnispolitischen Erwägungen.“ Peter Scholl-Latour
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