Im Winter Skifahren, im Sommer Wandern und im Meer schwimmen, dazu lesen - Marc Jongen ist naturverbunden. Als gebürtiger Südtiroler ist der Sohn eines niederländischen Vaters und einer italienischen Mutter auch naturnah aufgewachsen. "Ich bin zwischen den Weinbergen groß geworden", betont der 53-Jährige, der in der AfD als intellektueller Vordenker gilt. Seit dem Jahr 2011 ist er deutscher Staatbürger.
Zwischen den Weinbergen liegt auch sein Wahlkreis Neckar/Zaber, den sich Jongen, der in Karlsruhe lebt und dort 2009 zum Doktor der Philosophie promoviert wurde, ausgesucht hat. "Ich bin sehr glücklich über den Wahlkreis. Neben der Landschaft entlang der Württemberger Weinstraße haben mich die Dichterstädte Lauffen und Marbach sofort überzeugt", betont der AfD-Bundestagsabgeordnete, der die Region seit 2017 in Berlin vertritt. Friedrich Hölderlin und Friedrich Schiller gehören zu den Lieblingsdichtern des Mannes, der im April 2013 in die AfD eintrat.
Und die Chancen, dass er erneut in den Bundestag einzieht, stehen gut, denn Jongen steht auf Platz fünf der baden-württembergischen Landesliste seiner Partei. Vor vier Jahren zogen elf AfD-Politiker aus dem Land in den Bundestag ein.
Dass dort niemand etwas mit seiner Partei zu tun haben will, will Jongen dann ändern: "Indem wir uns selbst hart in der Sache, aber seriös im Ton präsentieren". Den Zustand der AfD sieht er "weit besser, als er durch die Berichterstattung erscheint". Der Doktor der Philosophie gibt aber zu, dass sich die noch sehr junge Partei in der Positionierung noch nicht gefunden habe und es auch Machtkämpfe gäbe "von denen ich mir wünschen würde, wir hätten sie überwunden. In den Kernthemen sind wir uns einig", versichert Jongen. Dazu zählt er die Souveränität der Nation, die Migrationsfrage und die Einstellung zur EU. Scharfe Kritik übt Jongen an der Corona-Politik der Regierung, die die "Bevölkerung in Geimpfte und Ungeimpfte spaltet und jetzt selbst Kinder impft, statt gezielt Risikogruppen zu schützen". Auch der Wahlkampf geht für Jongen an der Realität vorbei: "Es geht viel um Köpfe, der Blick auf die Personen lenkt aber von den wirklich wichtigen Problemen ab."
Dass der Wahlkampf der AfD bisher eher schleppend verläuft, habe laut Jongen auch mit der Pandemie zu tun. "Auf Grund der Corona-Situation ist es schwer, Hallen zu mieten", sagt der 53-Jährige, der Obmann im Ausschuss für Kultur und Medien ist. Mit einer Roadshow mit Spitzenkandidaten, die auch in Baden-Württemberg halt macht, sowie Online- und Freiluftveranstaltungen soll der Wahlkampf jetzt Fahrt aufnehmen.
Jongen glaubt, dass das Wahlergebnis für die AfD besser wird als die
derzeitigen Prognosen. "Ich hoffe, dass wir deutlich stärker werden, als
es die Umfragen sagen und ich sage, dass es über 13 Prozent werden",
macht sich Jongen Mut. Bei aktuellen Erhebungen liegt die Partei aber
nur zwischen zehn und zwölf Prozent. Heilbronner Stimme
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