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Montag, 23. August 2021

Es ist schwer zu sein a Deitscher

Auf die Frage, warum sich deutsche Theologen so schwer täten mit Benedikt XVI., obwohl viele Zeitgenossen ihn bereits als Kirchenlehrer betrachteten und seine Werke intensiv studierten, antwortete Gänswein, dass er in Italien oft auf die kritische Haltung der Deutschen gegenüber Papst Benedikt angesprochen werde. Er selbst verstehe diese Haltung nicht. „Es ist mir ein Rätsel“, unterstrich der Erzbischof und erinnerte in diesem Zusammenhang an das kürzlich erschienene Interview des emeritierten Papstes in der Herder-Korrespondenz anlässlich des 70. Jahrestags der Aufnahme seiner Kaplanstätigkeit in der Münchner Pfarrgemeinde Bogenhausen. Das Interview sei „als Hommage“ gedacht gewesen, doch dann seien aus sechs Seiten zwei Sätze herausgezogen worden „und dann wird Feuer gelegt“. Für ihn sei das Ganze „bleibend unverständlich und manchmal auch beschämend“.

Man habe den Eindruck, dass das Haar in der Suppe gesucht werden solle. Polnische Mitbrüder sagten ihm, es verhalte sich gerade umgekehrt zu Johannes Paul II. Wenn der Papst aus Polen angegriffen wurde, habe man einen Ring um ihn gebildet und ihn geschützt. „Wo Benedikt angegriffen wird, da ist man bei den ersten, die angreifen.“ Schaue man aber nach den Gründen, derentwegen der emeritierte Papst Benedikt angegriffen werde, dann „ist da mehr Luft als Substanz, aber es hat mediale Wirkung“. Gänswein fügte hinzu, dass jene, die es nicht gut mit Benedikt meinten, medial gut vernetzt seien.

Erzbischof Gänswein zeigte sich überzeugt, dass die Geschichte manches zum Guten klären werde. Sein Rat an die Zuhörer lautete „hören, schlucken und so gut es geht verdauen“. Das Phänomen betreffe den deutschsprachigen Raum. Manchmal machten die Schweizer und Österreicher mit. Die katholische Welt sei aber viel größer und einsichtiger „und in vielen Punkten weitsichtiger“.   Tagespost

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