Am 24. August 1961 näherte sich der Schneider Günter Litfin im Ostteil der geteilten Stadt den Grenzanlagen. Er stammte aus einem katholischen Elternhaus und war Mitglied der illegalen Ost-CDU. Der Mauerbau hatte den 24jährigen, der im Ost-Stadtteil Weißensee lebte, aber zur Arbeit über die Sektorengrenze ins westliche Charlottenburg fahren musste, unvorbereitet getroffen.
Litfin hatte bereits seinen Umzug in den Westteil geplant und sich eine Wohnung genommen, bevor die DDR die Grenze schloss. Nun suchte er nach einer Möglichkeit, diese zu überwinden.
Am Gelände der Charité im Humboldthafen schien die Gelegenheit günstig, die Spree zu durchschwimmen. Litfin überwand am 24. August 1961 die Außenmauer der Klinik gegen 16.00 Uhr. Kurz darauf entdeckten ihn zwei Grenzsoldaten und forderten ihn, auch mit Warnschüssen, zum Halt auf.
Er ließ sich jedoch nicht von seinem Fluchtplan abbringen, sprang ins Hafenbecken und schwamm auf das rettende Westufer zu. Die Grenzer eröffneten daher das Feuer. Kurz bevor er sein Ziel erreichte, traf Litfin eine Kugel tödlich in den Hinterkopf. Rund 300 Menschen sahen vom Westufer, wie der erste Mauertote starb.
Und heute gibt es tatsächlich deutsche Journalisten, die es wagen, diese Mauer, die errichtet wurde, um die eigenen Bürger einzusperren, mit der Mauer in Israel vergleichen, die errichtet wurde, um die eigene Bevölkerung vor terroristischen Attentätern zu schützen. Woher nehmen diese Nachgeborenen bloß ihre Kaltschnäuzigkeit?
Eine Sache ist ein perverses System, das von weltfremden Idealisten im Irrglauben errichtet wurde, auf diese Weise das Paradies auf Erden schaffen zu können. Eine andere Sache ist die Würde- und Ehrlosigkeit niederträchtiger Journalisten, die ohne Not die Wahrheit auch dann verdrehen, wenn sie so himmelschreiend offensichtlich ist, die nicht davor zurückschrecken die Erinnerung an Leute wie Litfin zu besudeln und gleichzeitig ein winziges Land verleumden, dass seine Not damit hat, nicht eliminiert zu werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.