Stationen

Donnerstag, 26. August 2021

Kein Witz

 

Im sächsischen Manchester an der Chemnitz hat man anno 2020 ein sogenanntes Kunstwerk aufgestellt, das sich „Der Darm“ nennt und den von Karl Marx meint. Die „Installation” liegt nicht weit vom Bronze-„Nischl” des Umsturzanimators. 

 


Zwei osteuropäische Genderweibchen (also Außenseiterinnen, die von westlicher Exotik angezogen werden) haben diesen Intestinum auf eine Wiese gewuchtet, wo Hunde den Ihren daneben leeren können. „Die skulpturale Installation ‚Der Darm’ knüpft an das ‚ikonische Wahrzeichen’ der Stadt, das Marxmonument, an”, heißt es tatsächlich in einer „Zeitung für Gesellschaft und Kultur” mit dem sprechenden Namen Tabula rasa

„Die Künstlerinnen brechen mit der traditionellen Bildnisdarstellung von Menschen als Kopf oder als Kopf mit Teilen von Schulter und Brust. Sie persiflieren quasi die patriarchale ‚Heldendarstellung’ im öffentlichen Raum. Mit dem im gleichen Größenverhältnis wie Marx’ Kopf rekonstruierten Darm rücken sie ein lebenswichtiges Organ in den öffentlichen Fokus.

Nach dem Reichsparteitag der Fotzenmalerinnnenkirche lag für Antiheldinnen der After ja praktisch zum Greifen nahe.

„Interessanterweise”, schwätzt es weiter, „wird heute gerade der Darm häufig als Spiegel unserer Seele bezeichnet. Er hat wichtige Bedeutung für das Wohlbefinden des Menschen. Vieles lässt sich mit dem Zusammenspiel von Darm und Gehirn erklären. Der Darm reagiert empfindlich auf veränderte Umgebungsbedingungen und auf Emotionen. Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sind heute fast zum Synonym einer ganzen Reihe von Erkrankungen der modernen Wohlstandsgesellschaft geworden.”.... „Während der Kopf häufig mit der ratio (Vernunft, Verstand) assoziiert wird, steht der Darm im engen Zusammenhang mit der emotio (Gefühl). Der Darm wird zum ausgleichenden Gegengewicht des Kopfes, wofür symbolisch die verschiedenen Formen der beiden Kunstwerke stehen könnten: Den schroffen und starren Formen der kühlen Rationalität des Marxkopfes stehen die weichen, fließenden, organischen und warmen Formen des Darmes gegenüber. Im Hinblick auf das Verhältnis von Kopf und Darm des menschlichen Körpers könnte man gemäß Marx’scher Dialektik formulieren: Das eine kann nicht ohne das andere, beide stehen einander entgegen und bedingen einander zugleich.


Selten war moderne Kunst so aussagekräftig und vor allem so aussagewillig!! Am dürren Strauch der Abstraktion erscheint in Chemnitz plötzlich eine Blüte des Symbolismus, eine um Bedeutung ringende, nach Eindeutigkeit dürstende Frucht!

Einen Darm hat jeder, einen Kopf, der den Wunsch wecken könnte, ihn in Stein oder Bronze zu fassen, dagegen kaum mal einer. Der Darm ist also eine hochgradig kollektive Gestalt, der Kopf hat eine individuelle. Man kann keinen Menschen an seinem Darm erkennen, nicht mal den bei Unterleibsleiden angerufenen heiligen Erasmus von Antiochia

Der Darm ist vor allem aber eines: hässlich. Und mir komme jetzt niemand mit De gustibus non est disputandum, es sei alles relativ, niemand habe die Wahrheit in der Tasche und ähnlichen Eseleien! Der Darm ist hässlich, er hat, er ist jene Form, welche die Exkremente prägt. 

Insofern, und nur insofern, sind Mona Chişa & Lucia Tkáčová letztlich tatsächlich zu preisen! Niemand hat zuvor je die weitverbreitete Auffassung, dass zeitgenössische Kunst Scheiße ist, so raumgreifend illustriert.

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