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Dienstag, 1. März 2022

Salvia sclarea

 

 
Der Muskatellersalbei, Salvia sclarea
Auch dieser Salbei ist wie der Echte Salbei eine altgediente Heil-, Würz- und Duftpflanze.
Sein deutscher Name bezieht sich auf seinen würzigen Duft nach der Muskatellertraube.
Sein botanischer Artname „sclarea“ enstammt etymologisch dem lateinischen „ascla reia“ und dieses wiederum aus „hastula regia“. Gemeint war damit ein Königsstab, ein Zepter in der Form der Blütentraube des Asphodills, der u.a. als Schmuck von Götterbilden diente. 
Spätestens ab dem 3. Jahrhundert muss diese Bezeichnung vom Asphodill auf den Muskateller-Salbei übertragen worden sein.
 
Der Name wandelte sich über das mittellateinische „sclareia“ zum althochdeutschen „scareleia“ und mittelhochdeutsche „scharleya“ zum heutigen Scharlach. (laut Helmut Genaust)
Dieser Begriff meint aber nicht die Krankheit Scharlach. Scharlach bezeichnet eigentlich einen roten Wollstoff, der aber anderen etymologischen Ursprungs aus dem Arabischen ist. Die Krankheit nimmt vielleicht auf die himbeerrote Zunge (auch Erdbeerzunge genannt) als Symptom Bezug, wofür ich aber keine Bestätigung im Netz finde.
Ein Zufall ist es dann eher, dass unser Muskateller-Salbei rötliche Hochblätter hat, also ohne Bezug zum roten Scharlachtuch.
Zudem behauptet eine andere Quelle, der Artname „sclarea“ basiere auf dem lateinischen „clarea“ für rein, warum auch immer…
 
Tante Wiki weiß:
„Der Muskatellersalbei kommt vom Mittelmeerraum bis Zentralasien vor. Er besiedelt Felshänge, Wälder, Felder und Wegränder bis in Höhenlagen von 2000 Meter.“
Und Onkel Heinrich (Marzell) kennt noch weitere deutschen Namen:
Römischer Salbei, Scharlei, Scharlauch, Scharlachkraut, Harzich, Mutterkraut, St. Johanniskraut, Wetterdamm.
Foto: Lilian Franz, St. Ingbert
Text: Wolfgang Stein, Universität des Saarlandes

 

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