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Donnerstag, 28. April 2016

Regelung


BERLIN. Die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sarah Wagenknecht, hat sich gegen die ideologische Einflußnahme türkischer Imame in Deutschland ausgesprochen. „Erdogan will türkischen Gottesstaat und schickt seine Ideologen als Imame nach Deutschland“, schrieb die Politikerin am Dienstag auf Twitter. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, daß in deutschen Moscheen derzeit rund 970 Imame predigten, die von der türkischen Religionsbehörde entsandt worden seien.
Aus sämtlichen politischen Lagern nimmt die Kritik an den ausländischen islamischen Einflüßen zu. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hatte die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) in der Welt am Sonntag als verlängerten Arm des türkischen Staates bezeichnet: Ankara mache Ditib immer mehr zu einer politischen Vorfeldorganisation der regierenden Partei AKP.

Das AfD-Bundesvorstandsmitglied Georg Pazderski sagte der Zeitung: „Die Türkei mischt sich mit dieser Praxis massiv in die deutsche Innenpolitik ein.“ Dies dürfe genauso wenig geduldet werden wie die Finanzierung von Moscheen in Deutschland aus dem Ausland.
Ähnliches forderte der Islamwissenschaftler und AfD-Politker Hans-Thomas Tillschneider in einem Antrag für den Parteitag am kommenden Wochenende: „Imame, die in Deutschland predigen wollen, bedürfen der staatlichen Zulassung. Sie müssen sich vorbehaltlos zu unserer Verfassungsordnung bekennen und müßen abgesehen von der Koranrezitation in deutscher Sprache predigen.“
Imamen, die durch verfassungsfeindliche Äußerungen auffielen, sollte die Zulassung entzogen werden und sie sollten „bei Vorliegen der rechtlichen Voraussetzungen“ auch abgeschoben werden, sagte Tillschneider. Außerdem seien die Lehrstühle für islamische Theologie an den Universitäten durch die bekenntnisneutrale Orientalistik zu ersetzen.   JF am 28. 4. 2016

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