Kommt ein Jude aus Galizien auf dem Wiener Ostbahnhof an. Kaum aus
dem Zug gestiegen, spricht er einen gut gekleideten Reisenden auf dem
Bahnsteig an.
„Entschuldigen Sie bitte, mein Herr, sind Sie vielleicht ein
Antisemit?" Der Angesprochene schreit den Juden an. „Wie kommen Sie
darauf, das ist ja eine bodenlose Unverschämtheit!" – „Nichts für ungut,
mein Herr“, sagt der Jude aus Galizien, „ich wollte sie nicht
beleidigen, wirklich nicht“. Und wendet sich an den nächsten:
„Entschuldigen Sie bitte, sind Sie vielleicht ein Antisemit?" – Dieselbe
Reaktion. Und so geht es eine Weile weiter. Bis schließlich ein Mann
mittleren Alters in einem Lodenmantel antwortet: „Natürlich bin ich ein
Antisemit. Und ich bin stolz darauf!" Darauf der Jude aus Galizien: „Sie
sind ein ehrlicher Mensch. Ihnen kann ich vertrauen. Würden Sie bitte
auf mein Gepäck aufpassen, während ich zur Toilette muss?"
Es kommen keine Juden aus Galizien auf dem ehemaligen Ostbahnhof mehr
an, aber der Witz hat seine Gültigkeit behalten. Er fängt heute so an:
Kommt ein Jude auf dem Bremer Hauptbahnhof an...
Und so geht er weiter:
Sehr geehrter Herr Weinthal!
Gestern Abend hat der Antisemit Arn Strohmeyer einen Vortrag bei
mir gehalten. Sie haben mir kein Ultimatum gesetzt, sie haben mich nicht
einmal beschimpft. Ich fühle mich von Ihnen nicht ernst genommen,
geradezu diskriminiert. Außerdem haben Sie dadurch Ihre Prämie verpasst.
Das nächste Mal werde ich Sie v o r einem antisemitischen
Vortrag informieren. Ich schicke Ihnen demnächst eine Reportage über
meine Reisen nach Israel / Palästina. Sonst übersehen Sie die womöglich
auch noch. Ich teile Ihnen auch die antisemitischen Zeitschriften mit,
die den Text veröffentlichen werden - dann können Sie denen ein
Ultimatum stellen. Die antisemitischen Redakteure sollen auch einmal
etwas zu lachen haben.
Mit besten Wünschen nach Israel
Ihr
Volker Keller, Antisemit
Um diesen Witz zu verstehen, müssen Sie Folgendes wissen:
Der Antisemit Volker Keller ist Pastor der Evangelischen Kirche in
Bremen und zuständig für den Dialog mit den Muslimen. Er vertritt die
Bremische Evangelische Kirche im Rat für Integration.
Der Jude Benjamin Weinthal ist Mitarbeiter der „Jerusalem Post“. Er
hat mehrfach über die Aktivitäten des Bremer Publizisten Arn Strohmeyer
berichtet, der sich auf die Lösung des Nahost-Konflikts spezialisiert
hat und den der Antisemit Volker Keller als Antisemiten bezeichnet.
It takes one to know one, sagen die Briten.
Wenn Sie also mal nach Bremen kommen und jemand brauchen, der kurz
auf Ihr Gepäck aufpassen könnte, dann fragen Sie den Kandidaten erst
einmal, wie er heißt. Bei Keller & Strohmeyer ist Ihr Gepäck in
guten Händen. HB am 19. 4. 2016
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