Was
gibt's Bewährtes aus der Lückenpresse? Man könnte zunächst einmal den
Hype um die neuesten BKA-Zahlen zur Kriminalität der sogenannten
"Flüchtlinge" bewundern – haben Sie nichts bemerkt? Nachdem im
vergangenen Jahr, als es auch schon ein garstig Märlein war, nahezu
sämtliche Medien verkündet hatten, Zugelaufene seien nicht krimineller
als diejenigen, die zufällig schon länger hier herumlungern, scheint man
sich diesmal aufs Beschweigen der (freilich nur das sog. Hellfeld
abbildenden) Tatsache verständigt zu haben, dass die
Kriminalitätsbelastung von "Zuwanderern" um 53 Prozent gegenüber dem
bereits rekordverdächtigen Vorjahr gestiegen ist. Vereinzelt las man's,
aber die großen Wortführer fanden die Nachricht nicht so wichtig,
geschweige denn skandalös; sie stünden ja sonst als Lumpen da. Nächstes
Jahr werden unsere Medienschaffenden erst recht schweigen. Und was die
"Flüchtlinge" angeht: Weniger als drei Prozent der in Italien übers
Mittelmeer Hereinschneienden seien tatsächlich "Refugees", melden
diverse nichtdeutsche Zeitungen (etwa hier oder hier); auch das halten die verdienten Genossen von der Lückenpresse offenbar für nicht besonders verbreitenswert.
Bemerkenswert
auch ein internes Papier aus dem Staatsrundfunk unter dem Motto "Ist
dein Kollege ein Rassist?" Die Gebrauchsanleitung für den kleinen
öffentlich-rechtlichen Denunzianten zur Überführung bislang eher
okkulter rassistischer Einstellungen im Kreise der Mitarbeiter liest
sich wie folgt: Es beginne mit Fragen wie: "Hast Du auch Angst, deine
Frau abends noch U-Bahn fahren zu lassen?", dann werde das Gespräch auf
"erfundene" oder verallgemeinerte Einzelfälle gelenkt, und, pardauz!,
schon sei der Kollege bei der "fremdenfeindlichen Propaganda" angelangt
und ein Fall für die Personalabteilung, wenn nicht für den
Volksgerichtshof. Rassistische Äußerungen sind ein Kündigungsgrund! (hier)
Und noch eine Trouvaille, diesmal aus der Kategorie Canaillenpresse: Der (gebührenfinanzierte) Deutschlandfunk meldet,
unter Trump sei die Pressefreiheit in den USA in Gefahr geraten; nach
einem aktuellen Ranking von "Reporter ohne Grenzen" (RoG) sei das Land of the Free auf Rang 41 "abgerutscht, hinter Burkina Faso" (hier). Das einzige, was an dieser Meldung stimmt, ist Rang 41. Das RoG-Ranking (hier)
listet in der ersten Kategorie ("gut") ein Dutzend Länder, in Kategorie
zwei ("zufriedenstellend") folgen dann beispielsweise Frankreich,
Australien, Kanada, Großbritannien, Spanien die USA. Und Burkina Faso!
Freilich sind die Amerikaner gar nicht besonders "abgerutscht", sondern
sie lagen 2015 etwa acht Plätze schlechter. Wer regierte damals? Der
Messias? Na so was. Aber das war's immer noch nicht ganz mit der
Desinformazia. Die aktuelle RoG-Auswertung erfasst nämlich den "Zeitraum
vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2016". Trump wurde im Januar
2017 vereidigt. (Dies journalistische Haileid fand ich auf der immer
wieder lesenswerten Seite "Die Spoekenkiekerei", hier.) MK am 4. 5. 2017
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