Der Militärische Abschirmdienst (MAD) der Bundeswehr ermittelt gegen
einen Stabsoffizier wegen möglicher umstürzlerischen Bestrebungen,
berichten mehrere Medien. Es besteht aber keinerlei Anlass zum
Optimismus; der Mann hatte während eines Lehrgangs im Ausbildungszentrum
Hammelburg bloß gesagt: "Ich habe es so satt, dass 200.000 Soldaten
unter Generalverdacht gestellt werden wegen zwei Verrückten. Die
Ministerin ist bei mir unten durch, das muss man ansprechen oder
putschen."
Andere Bürger in Uniform informierten hurtig den
Disziplinarvorgesetzten über die Äußerung, der wiederum den MAD
einschaltete. Nun ermittelt der Bundeswehr-Geheimdienst wegen möglicher
"Bestrebungen, die gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung,
den Bestand oder die Sicherheit des Landes gerichtet sind". Gegen wen
der MAD in diesem Punkte eigentlich ermitteln müsste, liegt zwar auf der
Hand, aber wenn ein Land auf gewissermaßen demokratischem Wege
beschlossen hat, den Hochverrat zur Staatsräson zu erheben, wäre es
gerade von den Diensten zuviel verlangt, dagegen vorzugehen.
Anfang
dieses Monats hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen 100
Führungskräfte der Bundeswehr in den Bendlerblock geladen, wo sich der
arme Graf Stauffenberg für jenes Deutschland hat erschießen lassen,
dessen Verteidigung seit 2015 offiziell beendet ist, und zwar zu einem
"Krisentreffen" (die Krise selber kam nicht zur Sprache, aber das ist ja
längst Brauch in der DDR 2.0). Dieses Treffen wird in die Annalen der
deutschen Armee womöglich als der symbolische Termin ihrer Abschaffung
eingehen. Die Generäle, Admirale und Ministerialdirigenten wurden am
Eingang des Konferenzsaales vom MAD in Empfang genommen und gefilzt. Sie
mussten ihre Mobiltelefone und Laptops abgeben. "Nicht einmal
Smartwatches am Handgelenk wurden geduldet", notierte die Welt.
Offiziell geschah das, um "eine möglichst offene interne Diskussion
unter den Anwesenden zu befördern". Gürtel, Strickzeug und Handtäschchen
durften die Herren immerhin behalten. – Keiner dieser
Ehrenhainzypressendarsteller protestierte gegen eine solche
Ehrabschneidung, keiner dieser Helden reiste wegen einer solchen
Demütigung ab oder reichte seinen Rücktritt ein.
So sieht die
militärische Führungsspitze einer Gesellschaft aus, die ihren
Altvorderen vorwirft, sich nicht gegen die NS-Diktatur gewehrt zu haben.
Es ist echt gemein, gegen einen Angehörigen dieser Molluskenschar unter
dem Vorwand zu ermitteln, es bestünde der Verdacht, er besäße ein
Rückgrat.
***
Aus Plauen
schreibt Leser ***: "Ich möchte hiermit Ihren vorgestrigen Text zur
'Verbuntung' des Ostens noch ergänzen, denn nicht nur in Dresden, Pirna
oder Chemnitz geht diese rasant voran, sondern auch im bis vor
anderthalb Jahren sehr beschaulichen Plauen: Hier wurde jetzt die Disko,
die alljährlich zum Stadtfest auf dem Innenhof des Rathauses stattfand,
aus Sicherheitsgründen für künftige Feste abgeschafft. Die
'Sicherheitsgründe' können Sie hier
nachlesen. Im Übrigen fällt mir seit langem auf, dass vor allem
Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Stadt diese Entwicklung
mit Sorge sehen und dies auch offen ansprechen. Dies schließt meine
asiatische Frau ebenso ein wie unseren türkischen Dönermann, meinen
syrischen Kollegen, meinen indischen Geschäftspartner oder unsere
brasilianischen Freunde. Die Vertreter der Willkommenskultur für
jedermann scheinen stets diejenigen zu sein, deren multikulturelle
Erfahrungen sich auf das Döner-Essen oder die letzte Mallorca-Reise
beschränken."
***
Tatsächlich
besteht im Osten, wie ein Qualitätsjournalist formulieren würde,
"Nachholbedarf". Etwa für die Presse, wenn sie über das Plauener
Stadtfest schreibt, es sei dort "brutal" zugegangen. Nein, brutal geht
so: "Nurettin B. schlug zunächst mit den Fäusten auf Kader K. ein und
griff dann zu einem Messer. Mit der 14 cm langen Klinge stach er auf sie
ein. Zwei Stiche verletzten sie schwer. Einer verfehlte das Herz nur um
Haaresbreite. Anschließend griff Nurettin B. zu einer Axt, schlug mit
der stumpfen Seite auf ihren Kopf und Oberkörper ein. Zeugen sahen ihn
dann ein Seil aus dem Auto holen.
Sie versuchten noch ihn davon abzuhalten. Nurettin B. reagierte nicht
auf ihre Schreie. Stattdessen macht er an jedem Seilende eine Schlaufe.
Ein Ende befestigt er an seinem Wagen. Das andere legte er Kader K. um
den Hals. (...) Zeugen berichten, dass er dann mit einem Ruck
losgefahren sei. Die leblose Frau zog er hinter sich her. Ein anderer
Zeuge sah Kader K. durch die Luft fliegen, als sich das Seil löste.
Röchelnd blieb sie am Straßenrand liegen. Nurettin B. aber raste weiter.
Unklar bliebt hierbei, ob er überhaupt realisierte, dass sich das Seil
gelöst hatte" (hier). Passiert aber in deutschen Familien auch öfter bzw. jetzt eben zunehmend.
***
Wo
immer man die Zeitungen aufschlägt, begegnen einem die Einzelfälle,
wurde in der jeweiligen Kommune in der vergangenen Nacht/am vergangenen
Wochenende geraubt, geschlagen, getreten, gemessert, vergewaltigt,
einzeln und in fröhlichen Gruppen. Eine beispiellose Welle mutwillig
importierter Gewalt schwappt über dieses Land, und bevor die Täter nicht
eingebürgert sind, wird man Ausländer oder gar Flüchtlinge dafür
verantwortlich machen.
Wie reagieren die Herrschenden? Aus einem gewissen Blickwinkel durchaus
angemessen.
Sie schließen die Grenzen keineswegs, verschärfen aber das
Waffenrecht für legale Besitzer (= Einheimische), zerstören die Armee,
während sie gleichzeitig die Marine aussenden, um den Schleppern zu helfen;
in der Rechtsprechung herrschen längst Verhältnisse, wie sie linke
Historiker gern der Weimarer Republik zuschreiben, die Justiz urteilt
auffällig mit zweierlei Maß, ausländische Gewalttäter werden gern nach
Jugendstrafrecht am Ohrläppchen gezogen, auf Bewährung verurteilt oder ganz freigesprochen, weil sie erkannt haben, dass sich deutsche Gerichte durch eine simple Omertà
austricksen lassen – die frappierende richterliche und
ermittlungsbehördliche Milde gegen ausländische kriminelle Großclans
führen wir mal auf den Satz "Wir wissen, wo du wohnst und wo deine
Kinder zur Schule gehen!" zurück –, während ein Eingeborener für eine
vergleichbare Tat
lange Jahre in den Knast wandert (ein Schicksal, welches
Linksextremisten nie droht, so viele Beamte oder "Nazis" sie auch
verletzen mögen). Im Ausgleich werden die Steuern trotz staatlicher
Rekordbeute keineswegs gesenkt; vielmehr hat man sich als Besteuerter,
während das eigene Geld in den künftigen molekularen Bürgerkrieg gegen
die eigenen Kinder investiert wird, auch noch von den Schäubles
verhöhnen zu lassen ("Geld ist nicht alles"; hier). Und im Internet sorgt die Masi dafür, dass bald niemand mehr ungestraft seinem Ärger Luft macht.
Aber
wie die Wahlergebnisse zeigen, ist der gute Deutsche anno 2017 mit
seiner Situation ungefähr genauso einverstanden, wie es der brave
Deutsche um 1937 war. Eine spezifische Kultur mag nicht mehr zu erkennen
sein, eine spezifische Mentalität indes schon. Karthago musste zu
seinem welthistorischen "Wir schaffen das" schließlich auch dreimal
Anlauf nehmen.
PS zum ersten: "Sehr geehrter Herr Klonovsky, ich
erlaube eine kleine Korrektur: Sie schreiben, der durchschnittliche
Deutsche fühle sich heute genau so wohl, wie der Zeitgenosse anno 1937.
Wenn man die Wahlergebnisse betrachtet, ist es aber wohl eher so, dass
der durchschnittliche Deutsche durch die grundstürzenden Ereignisse, die
Merkel uns eingebrockt hat und die von den Medien eisern mitgetragen
werden, dermaßen verschüchtert und blockiert ist, dass er nur so
reagieren kann, wie es viele Deutsche im finalen Bombenkrieg der letzten
Kriegsmonate getan haben, wo man bis zur Hissung der roten Fahne auf
dem Brandenburger Tor auf die Wunderwaffen gewartet hat."
PS zum
zweiten: "Zu Ihrer Sottise zum Untergang Karthagos erlaube ich mir eine
Bemerkung: Die Vernichtung der Punierstadt wurde, wenn man der
Überlieferung Glauben schenken mag, wenigstens nicht von einem
Karthager, sondern vom Römer Cato mit widerlicher Penetranz
eingefordert. Die Karthager haben nach Plutarch ihre Stadt ja mit
verzweifelter Entschlossenheit verteidigt. Ich hingegen vernehme ständig
das ceterum censeo geäußert von Deutschen über Deutschland. Das scheint
mir sogar noch etwas widerlicher als der Vernichtungswille des
unsympathischen Römers."
PPS: Ich habe als Kind mit der mir
eigenen Sympathie für Kämpfer gegen Übermächte begeistert von den
Karthagerinnen gelesen, die sich die Haare abschnitten, auf dass man
Bogensehnen für die Verteidigung ihrer Stadt daraus flechte. Doch wieder
einmal hat die Pointe gesiegt...
PPPS: Aus dem Vorwort zum ersten Band der Acta diurna vom Januar 2015:
***
Freund
*** trifft eine plausible Prognose zur Zukunft der deutschen
Sozialdemokratie. Die SPD werde sich in den nächsten Jahren als die
Partei der Migranten anbieten und ihre bisherige Klientel mit der
Verheißung von Steuergeschenken, dem Verzicht auf übermäßige
Integrationsleistungen und der Hege einer speziellen Religion allmählich
gegen die eingewanderte austauschen. Nur so könne sie sich, da ihr ja
die deutsche Steuerzahlerpopulation ohnehin sukzessive abhanden komme –
teils auf biologischen Wege, teils durch deren Wechsel v.a. zur AfD –,
irgendwann zur Kanzlerpartei emporarbeiten. Der Bevölkerungsaustausch
finde dann seinen Niederschlag im Bäumchen-wechsle-dich-Spiel einer
Partei, die das personell ja schon da und dort vorexerziere,
beispielsweise mit einer Bundesintegrationsbeauftragten, die sich recht
unverhohlen als türkische Statthalterin aufspiele. Kein Sozialdemokrat
werde in 20 Jahren noch verstehen können oder wollen, warum man jemals
Anstoß an kopftuchtragenden Lehrerinnen oder Richterinnen nahm. Am Ende
werde aus der SPD die IPD. Was dabei alles auf der Strecke bleibe, könne
sich jeder an den Fingern abzählen.
***
Was der Vormarsch der sogenannten Identity Politics
in den USA wirklich zeigt: Die Hautfarbe darf so lange keine Rolle
spielen, bis die Weißen in ihren Ländern zur Minderheit geworden sind;
dann kann man sie anklagen, abmelken, herabwürdigen und zuletzt
wahrscheinlich schlachten.
"Der
Farbige durchschaut den Weißen, wenn er von 'Menschheit' und ewigem
Frieden redet. Er wittert die Unfähigkeit und den fehlenden Willen, sich
zu verteidigen. (...) Sie haben den Weißen einst gefürchtet, sie
verachten ihn nun. (...) Einst packte sie Entsetzen vor unserer Macht –
wie die Germanen vor den ersten römischen Legionen. Heute, wo sie selbst
eine Macht sind, reckt sich ihre geheimnisvolle Seele auf, die wir nie
verstehen werden, und sieht auf den Weißen herab wie auf etwas
Gestriges. Aber die größte Gefahr ist noch gar nicht genannt worden:
Wie, wenn sich eines Tages Klassenkampf und Rassenkampf zusammenschließen, um mit der weißen Welt ein Ende zu machen?" (Oswald Spengler, "Jahre der Entscheidung", 1933)
***
Freund
Alexander Wendt las im thüringischen Wöhlsdorf nahe Saalfeld aus seinem
Buch "Der grüne Blackout. Warum die Energiewende nicht funktionieren
kann". Auf die Frage aus dem Publikum, wie er es mit dem Klimawandel
halte, erwiderte Wendt, der Klimawandel sei eine Naturkonstante, das
Klima habe sich zu allen Zeiten gewandelt und werde es auch künftig tun.
Die Ostthüringer Zeitung überschreibt ihren Artikel über die Veranstaltung mit der Schlagzeile: "Von einem der auszog, den Klimawandel zu leugnen" (hier). Das erinnert an eine Überschrift in der Welt:
"Fremdenfeindlichkeit macht Ostdeutschland zum Risiko-Standort", der im
Text die Information folgte: "Ob die Pegida-Märsche und Meldungen über
fremdenfeindliche Übergriffe die Konjunktur im Osten schädigen, lässt
sich an den offiziellen Zahlen nicht festmachen." Aber die Richtung hat
doch gestimmt!
Während der Lesung gönnte sich Wendt das
Vergnügen, eine Collation falscher Vorhersagen zur sogenannten
Energiewende vorzutragen, etwa Frau Merkels immer noch viel zu selten
zitierte Prognose vom Juni 2011, die EEG-Umlage solle nicht über die
damals aktuelle Größenordnung von ca. 3,5 Cent pro Kilowattstunde
steigen. Heute sind es 6,88 Cent. In den Worten der Ostthüringer Zeitung: "Der Autor prügelt von weit Rechtsaußen auf alle ein, die sich an erneuerbaren Energien erwärmen." MK am 23. 5. 2017
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