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Samstag, 14. Oktober 2023

120.000 Christen in 6 Tagen vertrieben

 und keine Sau interessiert sich dafür.


 

Leider ist, was Thoma beisteuert nicht besonders aufschlussreich. 1975 begann das Privatfernsehen in Italien. In den 90-ern pfiffen es die Spatzen von den Dächern, dass Berlusconis Sender mit einem Viertel des Personals besser arbeiteten als die RAI, was damals zu einer Generaldebatte über Effizienz, Meritokratie, Subventionen, Steuerlasten, Sozialismus und freien Markt führte. Das Einzige, was ich von Thoma neues erfahre, ist, dass man in Deutschland gar nicht daran interessiert ist, Inhalte zu schaffen und viel Zeit mit formalen Aspekten vertut. Gute Inhalte, wie zum Beispiel "Spiel ohne Grenzen", waren schon lange bevor es Privatfernsehen gab, italienische Erfindungen. Also die Bedeutung von Inhalten ist in Italien wirklich eine Binsenweisheit! Dort gibt es etwas zu viele Mafiadramaserien, aber nicht die entsetzlich eintönige Manie der Heimatkrimis, die den absurden Eindruck erwecken, in allen halbwegs schönen Gegenden und Städten Deutschlands gebe es jede Woche mindestens einen Mord. Noch absurder sind die Bozen, Istanbul, Venedig und Kroatienkrimis, die völlig ohne jegliche kulturanthropologische Kenntnis deutsche Vorstellungen dieser Orte und der dort lebenden Menschen zu Filmen machen. Die Beliebigkeit bei diesen Produktionen ist nicht zu überbieten. Thoma bestätigt, dass die Privaten den ÖRR nacheifern... Wie konnte es dazu kommen? Thoma sagt explizit, er wisse es auch nicht. Es ist offenbar einfach Verblödung, wie bei so vielen Dingen. Sektiererische, missionarische Verblödung. Wenn das tatsächlich der wahre Grund ist, dann gibt es keine Abhilfe. Verblödung kann man nicht reformieren. Erst nach Jahrzehnten könnte eine Schulreform Früchte tragen, die eine autoritäre Regierung durchsetzen müsste, die auch noch klug sein müsste. Keine Chance. Nein, die neuen Medien müssen es schaffen, im Internet gute Programme anzubieten; das ist die einzig mögliche Rettung inzwischen. Gute Filme und gute Talkshows!! Mit Simultanübersetzung in möglichst viele Sprachen: Ergo müssen Projekte durch Zusammenschlüsse mehrerer Unternehmer unterschiedlicher Staaten entstehen, die dem Fernsehen und der EU den Rang ablaufen.

 Gerontokratenfernsehen ist eine Bezeichnung, die viel besser zu Italien passt, wo die Programme von immer älter werdenden Greisen wie von Feudalherren dominiert werden. Gerade für Deutschland ist diese Bezeichnung völlig abwegig. In Deutschland werden die Redakteure immer jünger. Völlig unerfahrene, unbelesene, naseweise Deppen werden bei der FAZ Ressortchefs. Infantilisierung ist in Deutschland in besonderem Maße ausgeprägt. Dass das eines Tages so kommen könnte, hätte ich nie gedacht! Dass Luisa Neubauers Boyfriend "Hart aber fair" moderiert, ist besonders grotesk, geradezu abscheulich. Die deutschen Medien sind seit 2011 rapide und ständig schlechter geworden und heute sind sie wirklich der letzte Dreck. Immerhin verspricht sich Thoma ein bisschen etwas davon, dass Berlusconi Pro7 und Sat1 übernimmt. Ich nicht, weil - wie Thoma richtig sagt - man sich auf die Mentalität des Publikums einstellen muss: anders gesagt, das deutsche TV wird phantasielos bleiben, weil das deutsche Publikum phantasievolle Ideen gar nicht mag. Die italienischen Restaurants in Deutschland taugen schließlich auch nichts, und der grottenschlechte deutsche Schlager wird durch Semino Rossi genauso grottenschlecht. Es ist alles fürchterlich peinlich. Und das Schlimmste ist, man kann froh sein, dass die alle so einfallslos sind, denn wenn Gouvernanten wie Anne Will einfallsreicher wären, gelänge es ihnen, das deutsche Volk umzuerziehen. Sie werden scheitern. Das ist die gute Nachricht. Hoffentlich ist es bald so weit.



Die Armenier fühlen sich verraten.

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