Stationen

Mittwoch, 18. Oktober 2023

Das vorletzte Dilemma

 

 

Das letzte besteht darin, dass es Situationen gibt, in denen auch dann keine Lösung gefunden werden könnte, wenn alle sich bemühen würden, jeden der beteiligten Hauptakteure zu verstehen und ihm zubilligten, gute Gründe zu haben. Dieser Fall wird in der Bhagavad Gita beschrieben. Und in Palästina haben wir sogar realiter einen solchen unlösbaren Konflikt. Als Außenstehender würde ich mich, müsste ich Partei ergreifen, für die entscheiden, die mir sympathischer ist, also nicht nach rationalen Kriterien, sondern nach irrationalen. Bzw. nach, wie Konrad Lorenz sie nannte, ratiomorphen Kriterien. Man kann den Juden als Pluspunkt anrechnen, dass sie weniger verlogen sind als die Araber. Ein zweiter Pluspunkt besteht darin, dass es mehr Lücke ist als Lüge, was sie von der Wahrhaftigkeit fern hält. Immerhin, zwei Pluspunkte. Aber da sie immer so tun, als könnten sie kein Wässerchen trüben, hapert es bei Nichtjuden, wenn sie den Juden diese beiden Punkte anrechnen sollen. Und wenn man nicht den oder den Juden, mit Benennung von Ross und Reiter, kritisiert, sondern d i e Juden in ihrer Gesamtheit, also die negativen Aspekte eines gemeinsamen Nenners der jüdischen Kultur und bestimmter Aspekte der jüdischen Tradition (eine völlig legitime Übung bei und gegenüber allen anderen Völkern), dann wird einem nach wenigen Sätzen das Wort im Mund umgedreht und man wird zum Antisemiten abgestempelt. Der Gipfel der Chuzpe ist dabei, dass diese Wortumdreh-, Hetz- und Einschüchterungsreaktion als rational gefeiert und in einen Rahmen vermeintlicher Objektivität gesetzt wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.