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Montag, 23. Oktober 2023

Der Unterschied

Bis 1995 bestand die Bevölkerung von Bethlehem zu 80% aus Christen. In jenem Jahr wurde die Stadt aufgrund der Osloer Verträge mit den palästinensischen Terroristen der PLO-Verwaltung übergeben. Während der Anteil von Christen in Bethlehem im Jahr 2007 noch 22% betrug, waren im Jahr 2017 weniger als 12% der Bevölkerung christlich. Heute dürften weniger als 10% der Bevölkerung der Stadt noch christlich sein. Juden leben in der Stadt, die einst von Juden gegründet wurde, längst keine mehr. 

Diese Entwicklung gibt eine Vorahnung über die Beschaffenheit der sog. Zweistaatenlösung. Auf der einen Seite wäre Israel. Multikulturell, multiethnisch, multireligiös, aber mit einer soliden jüdischen Mehrheit und weiterhin mit einer bestens integrierten arabisch-muslimischen Minderheit, von der die wenigsten davon träumen, "Palästinenser" zu werden. Auf der anderen Seite wäre Palästina, ein Land für muslimische Araber, wo nicht einmal christliche Araber einen Platz haben. Juden natürlich erst recht nicht, denn es geht ja um ein antimodernes Gegenmodell zum hedonistischen, säkularisierten Westen (die Bekämpfung Israels ginge selbstverständlich weiter, eine palästinensische Staatsgründung gälte nur als Etappensieg einer arabisch-muslimischen Bevölkerungsgruppe, durch den arabische Muslime unter sich bleiben dürfen, um daraufhin um so entschlossener an der Beseitigung Israels zu arbeiten. Sie müssten diese "bösen Siedler" nicht dort erdulden, wo sie selber siedeln. Mit anderen Worten geht es ihnen um eine homogene Gesellschaft, welche eine Zuwanderung und andere Glaubensbekenntnisse nicht zulässt. 

An diesem Punkt stellt sich - vielleicht nicht die Frage aller Fragen, aber - ganz sicher eine sehr bedeutsame und bedeutende Frage: warum in Deutschland Menschen, die besonders "bunt", "multikulturell" und "divers" sein wollen, so ein ethnisches Homogenisierungskonzept nicht nur unterstützen, sondern diejenigen Europäer, die ebenfalls unter sich bleiben wollen und keine oder nur eine begrenzte Zuwanderung wünschen, als Nazis bezeichnen? Wenn ein Europäer die Multikulturalität ablehnt und kritisch gegenüber Zuwanderung ist, ist er also ein Nazi, während die palästinensischen Araber über ein heiliges Recht verfügen sollen, unter sich zu bleiben.

Die Europäer sind nicht mehr ganz dicht seit... ja, seit wann? Seit sie von einem Extrem ins andere pendeln. Das geschieht schon ziemlich lange. Man irrte sich nach oben, aber inzwischen irrt man sich in einer Abwärtsspirale nach unten. 2011 in der Adventszeit gab es eine Direktübertragung aus Bethlehem im Deutschlandfunk. Da verglich ein Araber die Mauer, durch die Israel sich vor Terroristen schützt, mit der Berliner Mauer, und der deutsche Journalist des Dlf knallte ihm für diese Schamlosigkeit keine, verprügelte ihn nicht dafür, trat ihm nicht in die Eier oder wenigstens in den Allerwertesten dafür, widersprach ihm nicht mal, sondern war offenbar selig, dass ihm - wie einst der RAF - ein unbefangener 1001Nocturne-Aktivist aus dem Orient die Ringparabel durch die Nase zog und ihn den Dlf-Zuhörern vorführte. Pfui Deibel.

 

 

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