Stationen

Samstag, 7. Oktober 2023

Heute wäre Ulrike Meinhof 89 geworden

 

Wenn ich etwas von Bettina Röhl lese, bin ich immer wieder mal erstaunt darüber, wie sehr ihre Argumentationsketten, die sich stufenweise der angesteuerten Schlussfolgerung nähern, denen ihrer Mutter ähneln. Da ist haargenau dasselbe Muster zu erkennen. Bestimmt hat sie viele Texte ihrer Mutter gelesen, und man kann auch ex negativo jemandem ähnlich werden, gerade wenn man sich verbissen  gegen dessen Denkart wehrt. Das habe ich sogar bei Adoptivkindern beobachtet. Und dennoch habe ich bei Bettina Röhl das Empfinden, dass sich da eine forma mentis biogenetisch vererbt hat. Dass Ulrike Meinhof eine tiefempfindende Person war, trifft sicher zu. Reich-Ranicki erzählte, sie sei die erste Person gewesen, die ihn (bei einem Interview, das er ihr gab, als sie schon von der DDR finanziert wurde) danach gefragt habe, wie er die Zeit der Shoah zugebracht habe und sie habe ihm lange zugehört und Tränen in den Augen gehabt. Bettina Röhl ist ebenfalls eine Tiefempfindende.

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