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Dienstag, 20. August 2024

Der Liberalismus in Deutschland ist seit langem tot

 Die FDP hat es nie geschafft, eine Tageszeitung zu erschaffen, die ihrem weltanschaulichen Credo eine Stimme hätte geben müssen: Philosophie, Geschichte, Kunst, Musik, Literatur sind keine Dinge, die man leichtsinnig vernachlässigen darf, wenn man sich als politische Partei positioniert. FDP und CDU haben diese Themen immer vernachlässigt und praktisch den linken Parteien die Deutungshoheit diesbezüglich geschenkt. Norbert Bolz ist vielleicht der einzige Deutsche, der die FDP kulturphilosophisch vertreten könnte. Aber selbst wenn sie wollte, könnte sie der taz nicht Paroli bieten, weil ihr das geistige Rüstzeug dafür fehlt. Wir haben in D ja nicht einmal eine rechte Wochenzeitschrift. Markwort hatte das großeVerdienst, ein paar Jahre lang so etwas Ähliches geschaffen zu haben; aber es fehlte ihm schlicht das Personal, um dauerhaft einen konservativen, libertären Zuschnitt gewährleisten zu können. Pluralismus ist den Deutschen fremd. 

In Italien gibt es nicht einmal eine Partei des Liberalismus! Libertäre Positionen findet man über mehrere Parteien verstrichen... Kurioserweise ist die libertärste Partei die eigentlich linke Bürgerrechtspartei Partito Radicale. Aber Italien hat sage und schreibe drei Tageszeitungen - Libero, Il Foglio und Il Giornale - die als libertär gelten können. Hinzu kommt noch La Verità, die ebenfalls zumindest teilweise libertär genannt werden kann. Und es gibt weitere zum rechten Lager gehörende Tageszeitungen. Auf der linken bis linksextremen Seite ist die Auswahl sogar noch größer. Mit dem Pluralismus sind die Italiener in ihrem Element.


 

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