Stationen

Freitag, 1. April 2016

Freie Rede



Frei zumindest insofern, als Frauke Petry (im Gegensatz zu Benedikt XVI und Angela I) es nicht nötig hat, einen zuvor geschriebenen Text abzulesen, wenn sie eine Rede halten möchte und schon gar nicht, einen Ghostwriter zu beschäftigen, der ihr diesen Text verfasst.

Und als weiterer Gradmesser: wenn jemand wie Westerwelle als herausragender Redner galt, als was hat dann Frauke Petry zu gelten?


Peter Schneider, der hoffentlich letzte Repräsentant einer nicht enden wollenden Reihe von verhängnisvollen Lübeckern, hat, hingerissen von einer bedeutsamen Mischung aus leidenschaftlicher Liebe für  dieses Deutschland, unwiderstehlicher Rechtschaffenheit, sehnsüchtigem Selbstbetrug und schmachtender Hybris, vor ein paar Wochen coram publico angeboten, eine Entschuldigungs- und Rechtfertigungsrede an das deutsche Volk für Angela Merkel zu schreiben, mit der sie ihre Fehler zugeben soll. Denn Fehler sind das Rohmaterial der menschlichen Unzulänglichkeit, und die wird zum Glorienschein, wenn man sich blumig zu ihr bekennt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.