Die oft verbreitete Aussage, Aale seien Aasfresser, resultiert aus ihrem
Versteckverhalten, was früher durch das Auslegen von Tierschädeln zum
Fang genutzt wurde. Diese Fangmethode wurde in der Blechtrommel von Günter Grass
literarisch zwar sehr schön, fachlich aber grundfalsch beschrieben.
Fischer wissen, dass Aale bestenfalls frisch getötete Köder fressen,
niemals aber verweste. Der Grund liegt nicht zuletzt in dem extrem fein
ausgebildeten Geruchssinn des Aales begründet. Er ist in der Lage,
einzelne Geruchs- oder Geschmacksmoleküle wahrzunehmen. Seine
röhrenartig ausgebildeten Nasenlöcher befähigen ihn zudem, eine
Geruchsspur in allen drei Dimensionen wahrzunehmen und zu verfolgen
(stereoskopisches Riechen).
Ernst Jüngers kultur-biologische Beschreibungen sind genauso anschaulich und schön, stilistisch unaufdringlicher und wissenschaftlich immerhin auf der Höhe des zum Zeitpunkt der Niederschrift gültigen Kenntnisstands.
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