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Dienstag, 24. Mai 2016

Deutsche Partei

Der stellvertretende Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD), Alexander Gauland, betrachtet seine Partei nicht als christlich. „Wir sind keine christliche Partei. Wir sind eine deutsche Partei, die sich bemüht, deutsche Interessen wahrzunehmen“, sagte er im Interview der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“ (Mittwoch) in Bonn. Die AfD verteidige nicht das Christentum, „sondern das traditionelle Lebensgefühl in Deutschland, das traditionelle Heimatgefühl.“
Zugleich übte der AfD-Mitbegründer harsche Kritik an den beiden großen Kirchen. Dass die katholischen Bischöfe in Köln und Erfurt während Demonstrationen von AfD und Pegida das Licht an den jeweiligen Domen ausgeschaltet haben, bezeichnete Gauland als feige. „Das war der Versuch, uns mundtot zu machen.“ Wenn die Kirchen die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstützten, dann gebe er offen zu, ihr Programm zu bekämpfen. „Die Kirchen versuchen, den Staat zu manipulieren.
Grundsätzlich werfe er den Kirchen vor, „dass sie den Moden hinterherlaufen“. Besonders die evangelische Kirche versuche, „den Mainstream christlich zu legitimieren.“ Sie gebe sich „feministisch-ökologisch und links-grün. Mir ist das nicht sympathisch“, sagte er.
Er selbst sei nicht gläubig, fügte Gauland hinzu, sondern „so etwas wie ein Kulturchrist“. Er sei Mitglied der evangelischen Kirche, „weil ich damit aufgewachsen bin, weil ich die Tradition meiner Familie achte“.  FAZ



HAMBURG. Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hat den Kirchen mangelnde Distanz zur Bundesregierung vorgeworfen. „Wenn diese Flüchtlingspolitik das Programm der Kirchen ist – dann gebe ich offen zu: Ich bekämpfe das Programm der Kirchen“, sagte Gauland in der Zeit-Beilage Christ & Welt. „Die Kirchen versuchen, den Staat zu manipulieren“, warnte der AfD-Politiker. Er wolle nicht, daß dieser zugrunde gehe.

„Wir sind keine christliche Partei. Wir sind eine deutsche Partei, die sich bemüht, deutsche Interessen wahrzunehmen“, betonte der AfD-Politiker. Dies beinhalte, die „kulturelle Tradition“ gegen eine „raumfremde Einwanderung“ zu verteidigen, die vom Islam ausgehe.
Er selbst verwende den Begriff „Abendland“ als Abgrenzung zum Islam. „Mit dem Sieg über die Türken vor Wien 1683 haben wir eine klare Trennung zwischen dem Abendland und den osmanisch-muslimisch besetzten Territorien bekommen.“

Zuvor hatte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken die AfD-Führung vom Katholikentag ausgeladen. „Ausgrenzungen haben uns immer nur stärker gemacht“, kommentierte Gauland. Unentschiedene Personen würden damit den Weg zur AfD finden. „So einen simplen Fehler hätte ich dem Katholikentag nicht zugetraut.“
Der 75 Jahre alte Landesvorsitzende der AfD Brandenburg ist nach eigenen Angaben weiterhin Mitglied der evangelischen Kirche, doch vor allem die sei ihm „höchst unsympathisch“. Sie gebe sich „feministisch-ökologisch und links-grün“, und ihm fehle „das Widerständige“. Gauland bezeichnete sich als „Kulturchristen“, der nicht gläubig sei. „Es gibt eine unaufgeräumte Ecke in meiner Seele, mit der ich mich wahrscheinlich kurz vor meinem Tod auseinandersetzen werde.“  JF

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