Menschen aus aller
Welt reisen dieser Tage nach Eritrea, genauer nach Asmara, um die
25-jährige Unabhängigkeit des Landes zu feiern - darunter auch in der
Schweiz asylsuchende Eritreer, wie der norwegische Rundfunksender NRK
berichtete und wie in der Freitagsausgabe der «Basler Zeitung» zu lesen
war.
«Menschen, die angeblich
an Leib und Leben bedroht sind, sich aber gleichzeitig freiwillig an
jenen Ort zurückbegeben, von dem sie flüchteten: Wie geht das
zusammen?», fragt das Blatt.
Wie
die Sprecherin des Staatssekretariats für Migration (SEM), Léa
Wertheimer, der «BaZ» sagt, seien auch die Bundesbehörden hellhörig
geworden. Sie hätten Massnahmen getroffen, «um im Rahmen der rechtlichen
Möglichkeiten Rückreisen von Eritreern in ihr Heimatland nachzuweisen
und gegebenenfalls Massnahmen zu verhängen.» Gemäss dem SEM sind bisher
jährlich rund 20 Verdachtsfälle behandelt worden.
Eritrea
gilt gemäss den Vereinten Nationen als einer der grössten
Unrechtsstaaten Afrikas: Im Uno-Bericht (2015) ist von massiven
Menschenrechtsverletzungen die Rede. Die Menschen würden auf unbestimmte
Zeit für den Militär- und Sozialdienst eingezogen. Wer sich dem
Aufgebot entziehe oder desertiere, müsse bei seiner Rückkehr mit der
Verhaftung und jahrelangen Gefängnisstrafen oder Folter rechnen.
Die
zuständige Justizministerin Simonetta Sommaruga (sp.) wird in der «BaZ»
mit folgenden harten Worten zitiert: Eritrea sei eine «Diktatur» und
ein «Unrechtsstaat». Aus diesem Grund erhielten eritreische Migranten,
die in der Schweiz ein Asylgesuch stellen, mit einer Wahrscheinlichkeit
von 80 Prozent ein Bleiberecht.
Die «NZZ am Sonntag» beschrieb bereits 2014,
wie das Generalkonsulat des afrikanischen Staats bei Flüchtlingen
Steuern eintreibe und die verbotenen Reisen in die Heimat organisiere. NZZ
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