Stationen

Dienstag, 23. Oktober 2018

Die Lumpen haben das Sagen

In ihrer letzten bzw. leider noch nicht letzten Regierungserklärung –

mein Lieblingswitz in der Zone ging so: Treffen sich zwei Genossen. Fragt der eine (in leicht drohendem Ton): "Warum warst du eigentlich nicht auf der letzten Parteiversammlung?" Versetzt der andere: "O, wenn ich gewusst hätte, dass es die letzte ist, wäre ich gekommen!" –

in ihrer einstweilen letzten Regierungserklärung warnte die Kanzlerin mit Blick auf die Europawahl vor "gezielten Desinformationskampagnen", mit denen "Cyberkriminelle" und andere Unholde den Willen der europäischen Wähler zu manipulieren suchten, um alsdann die folgende Drohung auszusprechen: "Zudem wollen wir Leitlinien für den Umgang mit Parteien schaffen, die in ihren Kampagnen aktiv Desinformation betreiben. Das bedeutet in letzter Konsequenz auch, über finanzielle Sanktionen nachzudenken."

Ein Fake und ein angedrohter Verfassungsbruch in zwei Sätzen, nicht übel fürs Ende. Weder existiert, außer den jeweiligen nationalen Verfassungsgerichten, eine deutsche noch eine europäische Instanz, die Sanktionen gegen demokratisch gewählte Parteien verhängen könnte, das darf kein Parlament und schon gar nicht die Bundesregierung, noch hat irgendwer in der EU solche Pläne tatsächlich angekündigt. Genaueres lesen Sie hier und hier.


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Ausgerechnet der weiße Mann, das schlimmste aller Monster, soll das angeblich beste aller politischen Systeme geschaffen haben, und das ist jetzt von allen anderen zu übernehmen? Warum nicht besser nach den Regeln des Propheten Mohammed leben? Nach jenen der Cree-Indianer? Nach denen irgendeines Kraals oder Kastensystems?


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Drei Nachträge zur Bayernwahl.

Eins.
"Nach 55 Lenzen irdischem Dasein in Ost-Deutschland kann ich dem Ergebnis der Bayernwahl lediglich einmal mehr die mittlerweile zur Überzeugung gereifte Erkenntnis abgewinnen, dass die Mehrheit der Menschen in diesem Land (seit 2015 Siedlungsgebiet) im Kleinen wie im Großen mit geradezu infantil-bockiger Entschlossenheit von zwei möglichen Wegen immer denjenigen wählt, der mit absolut vorhersehbarer Sicherheit ins Verderben führt", notiert Leser***. "Wenn dann alles in Scherben gefallen ist, stehen die Übriggebliebenen mit großen runden Kulleraugen da und fragen sich mit ebenso vorhersehbarer Sicherheit wieder, 'wie es nur dazu kommen konnte' und beschließen ebenfalls mit 100%iger Sicherheit, dass 'so etwas nie wieder passieren dürfe'. Und genauso werden sie auch wieder 'nach vorne schauen' und 'die Ärmel aufkrempeln', weil 'es muss ja weitergehen'.
Was für eine Klapsmühle! Lauf, Forrest, lauf! Möglichst weit weg!"

Zwei.
Zu meiner Mutmaßung, aus welchen Gesellschaftsschichten die Grünen-Wähler stammen, ergänzt Leser ****: "Ein weiteres Milieu sind Solarstadlbesitzer und allgemein betuchte Einfamilienhausbesitzer, die nach einer erheblichen Investition in die Eisbärenrettungsmaßnahme (vulgo Photovoltaik) nichts mehr fürchten als die Kürzung der Einspeisevergütung, so wie sie der hoch verschuldete spanische Staat vor einigen Jahren durchgeführt hat.
So erhält Bayern mittlerweile über die Photovoltaik Subvention mehr Geld, als es im Länderfinanzausgleich ausgibt: 'EEG-Mittelabflüssen von etwa 1,2 Milliarden Euro standen 2010 laut BDEW Zuflüsse von 2,2 Milliarden gegenüber. Unterm Strich ergibt das einen positiven Saldo von mehr als einer Milliarde Euro. Damit landet in Bayern mit Abstand das meiste Geld aus diesem Schatten-Finanzausgleich' schreibt das Manager-Magazin. Das Solardach ist eine wunderbare Maßnahme der Grünen gewesen, relativ einkommensstarke Hausbesitzer über die Einspeisevergütung an sich zu binden."

Drei.
"'Massiv geschlampt'. CSU will Landtagswahlen teilweise neu auszählen lassen" (hier). "Computer-Panne am Wahltag? Helfer schildert chaotische Szenen" (hier).


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Noch ein Nachtrag zu Alexander Gaulands vielbeplärrtem FAZ-Gastbeitrag über eine neue globalistischer Elite resp. Klasse. Malcolm Schauf, der Präsident des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte, sagte im Januar im Interview mit der Wirtschaftswoche (ich habe den folgenden Passus bereits am 9. Mai zitiert):
"Ein Gefühl der gesellschaftlichen Verantwortung für das Land ist bei heutigen Konzernlenkern nicht weit verbreitet. Die sind international orientiert. Mir sagte neulich noch ein Vorstandschef, für ihn sei das ohnehin nicht so wichtig, was hier gesellschaftlich passiert. Wenn es schlecht läuft, zieht er privat eben weg. Mittelständler sind da anders. Und bei denen herrscht große Ernüchterung, was die Einwanderung angeht."
Schauf machte noch andere treffende Bemerkungen, die ich hier gern in Erinnerung rufe. Der Kanzlerin bescheinigte er den "ökonomischen Sachverstand eines Grundschülers". Dann fragte er: "Warum wohl setzt sich Macron so sehr für die weitere Vergemeinschaftung ein? Weil Frankreichs Schulden weiter steigen. Frankreich wird demnächst sehr viel Geld brauchen. Viele Geschäftsleute und Ökonomen, die ich im Ausland spreche, sehen Deutschland als dummes Schaf. Kein Mensch kann verstehen, warum die Deutschen dieser europäischen Vergemeinschaftung der Schulden zustimmen."
Zur Masseneinwanderung stellte er fest: "Die Migrationsforschung zeigt eindeutig, dass Integration nur gelingen kann, wenn der Anteil der zu Integrierenden ein gewisses Maß nicht überschreitet. Wenn zu viele kommen, dann bleiben sie unter sich. (...) 200 000 Zuwanderer jährlich – und selbst diese Grenze scheint ja vom Tisch zu sein – sind gesellschaftlich nicht integrierbar. Man muss sich klarmachen, dass das in zehn Jahren zwei Millionen Menschen sind – ohne Nachzug. Wir haben es ja nicht mal geschafft, einen Großteil der Asylsuchenden aus den 1980er und 90er Jahren zu integrieren. Denken Sie an die libanesischen Clans."
Und: "Der soziale Friede ist daher gefährdet. Und der ist ein wichtiger Standortfaktor. Ich bin gespannt auf die nächste Statistik zum Wanderungssaldo bei Hochqualifizierten. Ich vermute, dass viele von ihnen Deutschland verlassen aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung. Aus meinem persönlichen Umfeld zumindest höre ich oft von Auswanderungswilligen. Wenn wir die Eliten verlieren, sieht es für Deutschland nicht gut aus." (Das ganze, kaum bzw. praktisch nie zitierte Interview finden Sie hier.)   MK am 21.