Mit
welcher Verschlagenheit diese Frau - nachdem fast alle Konservativen
pensioniert waren und klar wurde, dass Markwort keinen Nachwuchs für
eine konservative Wochenzeitschrift finden würde - seit 2011 (Fukushima
und Verschärfung der Griechenlandkrise)
die Klaviatur der linksgrünen, bigotten moralischen Bestechung und
Erpressung spielt...
Ich glaube, sie hat uns alle damit überrumpelt. Ich
bin wirklich drauf reingefallen. Als sie schnodderig Sarrazins Buch
herabsetzte schöpfte ich noch nicht wirklich Verdacht. Ich fand fein,
wie sie sich wegen des NSU-Skandals positionierte und freute mich über ihre
Haltung. Ich verteidigte sie sogar gegenüber Anschuldigungen wie der von
Gertrud Höhler.
So richtig skeptisch wurde ich erst, als ich ihre
Weihnachts- und Neujahrsansprachen 2014/15 hörte, nachdem ich seit
Oktober jeden Fb-Post von Lutz Bachmann gelesen hatte.
Unerträglich dick
wurden die Beweihräucherungsschwaden, als die dumme Knobloch ihr 2016
die Ohel-Jakob-Medaille verlieh, während gerade Hunderttausende
Antisemiten ins Land strömten. Wobei das wirklich Schlimme war, dass von
den klugen Juden niemand wagte, Knobloch die Ohren lang zu ziehen. Das
macht man ja auch nicht mit einer alten Dame. Aber dass die alte Dame
nicht an ihrem Vorhaben gehindert wurde, ist schon sehr schwerwiegend. Denn wir alle wissen in Deutschland, wie erbarmungslos und nachhaltig Heiligungen und Verfluchungen im Lichtkegel der Shoahvergewisserung wirken. Und
dass die Franziskaner auf diesen Zug dann auch noch aufspringen mussten und
Angela (dem "Engel", wie Knobloch sie bezeichnete) die Lampada della
pace verleihen mussten...
Mir fehlen die Worte angesichts dieses spirituell-mystischen Tsunamis. Gudrun Ensslin würde
grün vor Neid, wenn sie wüsste, was diese Pfarrerstochter aus dem Osten
auf die Beine gebracht hat, um dem wahren Volk, den Weltbürgern der 3.
Welt, unter die Arme zu greifen und den schon länger hier lebenden
Ausbeutungsprofiteuren eins auszuwischen. Die TAZ hat jetzt eine eigene
Heilige, nach der sie sich zurücksehen kann, wenn das böse
Realitätsprinzip seine hässliche Fratze zeigen wird.