Stationen

Mittwoch, 31. Oktober 2018

Unter uns Pfarrerstöchtern gesagt

Mit welcher Verschlagenheit diese Frau - nachdem fast alle Konservativen pensioniert waren und klar wurde, dass Markwort keinen Nachwuchs für eine konservative Wochenzeitschrift finden würde - seit 2011 (Fukushima und Verschärfung der Griechenlandkrise) die Klaviatur der linksgrünen, bigotten moralischen Bestechung und Erpressung spielt... 
Ich glaube, sie hat uns alle damit überrumpelt. Ich bin wirklich drauf reingefallen. Als sie schnodderig Sarrazins Buch herabsetzte schöpfte ich noch nicht wirklich Verdacht. Ich fand fein, wie sie sich wegen des NSU-Skandals positionierte und freute mich über ihre Haltung. Ich verteidigte sie sogar gegenüber Anschuldigungen wie der von Gertrud Höhler. 
So richtig skeptisch wurde ich erst, als ich ihre Weihnachts- und Neujahrsansprachen 2014/15 hörte, nachdem ich seit Oktober jeden Fb-Post von Lutz Bachmann gelesen hatte. 
Unerträglich dick wurden die Beweihräucherungsschwaden, als die dumme Knobloch ihr 2016 die Ohel-Jakob-Medaille verlieh, während gerade Hunderttausende Antisemiten ins Land strömten. Wobei das wirklich Schlimme war, dass von den klugen Juden niemand wagte, Knobloch die Ohren lang zu ziehen. Das macht man ja auch nicht mit einer alten Dame. Aber dass die alte Dame nicht an ihrem Vorhaben gehindert wurde, ist schon sehr schwerwiegend. Denn wir alle wissen in Deutschland, wie erbarmungslos und nachhaltig Heiligungen und Verfluchungen im Lichtkegel der Shoahvergewisserung wirken. Und dass die Franziskaner auf diesen Zug dann auch noch aufspringen mussten und Angela (dem "Engel", wie Knobloch sie bezeichnete) die Lampada della pace verleihen mussten... 
Mir fehlen die Worte angesichts dieses spirituell-mystischen Tsunamis. Gudrun Ensslin würde grün vor Neid, wenn sie wüsste, was diese Pfarrerstochter aus dem Osten auf die Beine gebracht hat, um dem wahren Volk, den Weltbürgern der 3. Welt, unter die Arme zu greifen und den schon länger hier lebenden Ausbeutungsprofiteuren eins auszuwischen. Die TAZ hat jetzt eine eigene Heilige, nach der sie sich zurücksehen kann, wenn das böse Realitätsprinzip seine hässliche Fratze zeigen wird.