Stationen

Sonntag, 7. Oktober 2018

Nein

Mit Entsetzen lese ich heute Morgen einige Aussagen der Kollegin von Storch, bei der mir der Atem stockte. Seither frage ich mich, ob ich – der ja einer der 16 Väter der AfD ist, von denen noch genau drei in der Partei sind – diese Aussagen unkommentiert stehen lassen soll. Oder, ob diese Aussagen dringend reflektiert werden müssen.
Das kann ich nicht unkommentiert stehen lassen
Nun, Sie sehen, welchen Entschluss ich gefasst habe. Die Antwort ist: NEIN! Das kann ich nicht unkommentiert stehen lassen.
Aus Gründen des Leseumfangs beschränke ich mich darauf, nur die verschiedensten Problemstellungen zu benennen. Die jeweiligen Antworten kann und sollte dann jeder Leser unschwer für sich selbst formulieren.
Ich gehe wohlmeinend davon aus, dass Frau von Storch ihre Aussagen nicht so interpretiert haben wollte, wie sie nunmehr abgedruckt wurden. Das kennen wir ja leider bereits in anderem Zusammenhang.
Das Thema „Islam“ – oder konkreter „Islam in Deutschland“ ist ohne jeden Zweifel eines der delikatesten und zugleich kompliziertesten Themen unserer Gesellschaft in unseren Tagen überhaupt. Alleine schon aus diesem Grund verbietet es sich, in diesem Zusammenhang einige Versatzstücke von Gedanken in Mikrofone oder Federn zu verlautbaren. Aber das kennen wir ja schon von so manchem Geisteshelden in unserer Partei, die ja für die Zukunft stehen soll und steht.
Es ist unmöglich, über „den Islam“ zu sprechen, ohne vorab umfassende Prämissen klar zu definieren. Und deshalb lautet eine unserer Kernpositionen (nicht umsonst): „Der Islam gehört NICHT zu Deutschland.“
Eine Interessengemeinschaft „Muslime in der AfD“darf es nicht geben!
Vor diesem Hintergrund widerspreche ich entschieden einer etwaigen Gründung einer Interessengemeinschaft mit dem Namen „Muslime, Moslems, Mohammedaner in der AfD“.
Frau von Storch denkt hier vermutlich an eine bestimmte Klientel, die sie auch selbst benennt: Es gebe auch „liberale Muslime, die unter Polizeischutz stehen, eben weil sie einen liberalen Islam vertreten“. Sofern es einen solchen überhaupt geben kann. Ungeachtet dessen gibt es natürlich auch Parteimitglieder die mohammedanischen Glaubens sind.
Womit wir bereits bei des Pudels Kern wären.
Die eventuell zu gründende Interessengemeinschaft müsste dann also richtigerweise „Liberale Muslime in der AfD“ heißen. Noch treffender wäre es allerdings, dass „Liberale“ durch „Säkulare“ zu ersetzen. Warum aber steht diese Gruppe denn unter Polizeischutz? Und vor wem genau müssen diese Menschen geschützt werden?
Kann es überhaupt säkulare Moslems geben?
Die Antworten auf diese zwei Fragen ergeben die weitaus grundlegendere und übergeordnete Frage, die es zu beantworten gilt: KANN es überhaupt säkulare Moslems geben? DARF es die aus Sicht ihrer Glaubensbrüder(!!!) überhaupt geben?
Ist es nicht eher so, dass jene „Moslems“, die Frau von Storch hier sicher im Blick hat, vermutlich ebenso „gläubig“ sind, wie tausende Christen, die das letzte Mal anlässlich Ihrer Taufe eine Kirche von innen gesehen haben?
Der Unterschied: Christen werden deswegen nicht von der eigenen Kirche, ihrer Gemeinschaft, bedroht. Im Christentum gibt es keine mit der Todesstrafe bewehrte Apostasie.
Oder – einmal lapidar, aber doch treffend ausgedrückt: Christen DÜRFEN vom Glauben abfallen, diesen lasch praktizieren. Mohammedaner hingegen eher nicht.
Und es hilft diesen Moslems an dieser Stelle auch nichts, wenn wir abendländische Christen, Atheisten oder Nihilisten ihnen das erlauben – solange der Koran, die Hadithen, die Sunna es verbieten.
Der Koran ist mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar
Richtig ist: Wir stehen als Alternative für Deutschland fest auf dem Boden des Grundgesetzes – und damit stehen wir selbstverständlich (!!!) auch für Religionsfreiheit.
Siehe oben: Wir tun das – nicht aber der Koran. Solange man sich das nicht dezidiert vor Augen hält, solange man sich dies nicht auch und gerade bei jeder politischen Debatte im Hinterkopf behält, solange muss man zu falschen Ergebnissen kommen.
Es ist genau diese Debatte, die wir Tag und Nacht zu führen haben – diametral entgegen der naiven, gutgläubigen oder schlicht opportunen Narrative, die uns täglich vorgelogen werden.
Kann also ein strenggläubiger Mohammedaner seinerseits auf dem Boden unseres Grundgesetzes stehen? Ist es nicht vielmehr so, dass er es nur kann, wenn er in Bezug auf das „strenggläubig“ beide Augen zudrückt? Das ist vorerst die einzige Frage, die es zu beantworten gilt. Das ist zugleich die Frage, der man nicht ausweichen kann, der wir nicht ausweichen dürfen!
Und selbst, wenn wir diese Frage beantworten könnten, so würden wir unausweichlich zur nächsten Frage stoßen: Hätte ein (weiterer) massiver prozentualer Anstieg an Moslems im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung Auswirkungen auf etwaig „liberale“ oder „säkulare“ Moslems?
Ja oder Nein!!??? Ich tendiere hier zum JA. Der liberale Moslem wird einfach von den rigiden Glaubensherrschenden unterworfen werden. So nach dem Motto. Rechtgläubig oder ungläubig? Und wenn ungläubig, dann stirb.
Aus diesem Grunde wehre ich mich vehement gegen eine Vereinigung namens „Muslime in der AfD“.
Das ist es auch, was Frau von Storch vermutlich meint, wenn sie ähnliche Fragen oder Bedingungen formuliert: Muslime dürften „keine Islamisierung befürworten“. Die „Zurückdrängung unserer Kultur und das Schließen von Kompromissen mit dem Herrschaftsanspruch, den der Islam in seinen Postulaten eben besitzt“.
Es ist die übliche Anmaßung des ideologisch links-verseuchten Establishments, den Muslimen diese notwendigen (!!!) „Auflagen“ andichten oder gar diktieren zu wollen. Oder besser gesagt: Dem eigenen Bürger gegenüber so zu tun, als ob man die Erfüllung dieser Auflagen gewährleisten könne.
NEIN – es ist reines Schönreden
Solange notwendige, belastbare und vertrauenswürdige Beweise von Seiten „des Islams“ ausbleiben, sollten wir nicht auf diese „Masche“ hereinfallen – geschweige denn diesen Duktus übernehmen.
Es ist besser, zu manchen Themen, zu manchen Zeiten, gegenüber manchen Personen und Medien einfach einmal den Mund zu halten und den Drang zum Wasserlassen einmal zu bemächtigen. Dann steht man zwar einmal nicht in der Zeitung, aber dafür habe ich auch Millionen von Wählern nicht irritiert.     Martin Renner