DÜSSELDORF.
Beim ersten Prozeß gegen einen der mutmaßlichen Sextäter in der
Düsseldorfer Silvesternacht hat der Angeklagte Taoufik M. überraschend
ein Alibi von seiner 16 Jahre alten Freundin bekommen. Das im fünften
Monat schwangere Mädchen behauptete laut Spiegel Online, ihr
Freund sei mit ihr in einer Disko in der Nähe gewesen. Trotz mehrmaliger
Nachfrage der Staatsanwältin wollte sie Freunde, die angeblich dabei
gewesen seien, nicht nennen.
Die Anklage wirft dem 33 Jahre alten Marokkaner vor, eine 18 Jahre
alte Frau sexuell genötigt und vergewaltigt zu haben. Zudem ist er wegen
gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung angeklagt. Im
November soll M. mit einer Gruppe drei Männer schwer verprügelt haben.
Ende Dezember soll er den Hausflur und Eingangsbereich bei der Mutter
seiner Freundin demoliert haben.
Das Opfer war nach eigenen Angaben in der Silvesternacht von einer
Gruppe von 15 bis 20 südländisch aussehender Männern umzingelt worden.
Der angeklagte Marokkaner habe ihr das Kleid hochgeschoben und ihr an
den Hintern und in den Genitalbereich gefaßt, sagte die 18 Jahre alte
Frau vor dem Amtsgericht Düsseldorf am Montag.
„Wir kamen da nicht weg, überall spürte ich Hände“, berichtete sie laut Bild.
Dies hätte etwa drei Minuten gedauert. „Ich hatte Angst, vergewaltigt
zu werden.“ Es habe sich angefühlt wie ein „Herumreichen“. Danach sei es ihr gelungen, in eine Bar zu fliehen, die von den Angreifern noch eine Zeitlang belagert worden war.
Die 18jährige hatte den Angeklagten Mitte Februar in einer Spiegel-TV-Sendung wiedererkannt.
Dort hatte Taoufik M. geprahlt: „Wenn die mich abschieben, bin ich
nächste Woche wieder da.“ Die Polizei hatte den Marokkaner daraufhin
festgenommen.
In Deutschland ist der Asylbewerber wegen zahlreicher Delikte
polizeibekannt. Der Düsseldorfer Polizei war er durch das Analyseprojekt
„Casablanca“ aufgefallen, mit dem organisierte nordafrikanische Banden
in Düsseldorf beobachtet werden. Insgesamt
sollen sich rund 2.000 kriminelle Nordafrikaner in der
nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt in Banden organisiert haben. Sie sollen für Tausende Straftaten verantwortlich sein.
Der Prozeß soll am 20. April fortgesetzt werden. Es sind vier Verhandlungstage am Amtsgericht geplant. JF am 12. 4. 2016
FAZ
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