Stationen

Sonntag, 8. Mai 2016

So weit hätte es nie kommen dürfen

Die eingebetteten, abhängigen, hörigen Journalisten waren ihr schon immer die liebsten. Justizminister Heiko Maas wußte, warum er den Verlust an Meinungsvielfalt, der sich als Folge der Pressekonzentration ergeben hat (und längst noch nicht am Ende ist), ausdrücklich begrüßte. Die Einrichtung von Zentralredaktionen, die gleich mehrere Blätter bedienen, habe den Chor zwar eintöniger, aber viel lauter werden lassen, sagte er auf der Jahrestagung der Zeitungsverleger. Vor allem die politische Berichterstattung sei „viel schlagkräftiger“ geworden, freute sich der Minister – schlagkräftiger im Sinne der Regierung.

„Wir wollen euch nicht, eure Sorgen kotzen uns an“, rief die Hamburger Zeit all denen zu, die ihr Demonstrationsrecht anders nutzen wollten als von der Redaktion verlangt. Die taz, Zentralorgan der Roten und der Grünen, machte sich einst bemüht-witzig Gedanken darüber, wie sie einen Gegner – konkret: Arnulf Baring – „einen Kopf kürzer machen“ könnte. Wem das noch nicht reichte, wandte sich an die Antifa, die dann den Rest besorgte. Daß hinter der Propaganda immer ein scharfes Schwert stehen muß, wußte schon Joseph Goebbels. Die Antifa weiß das auch.   Konrad Adam

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