Im baden-württembergischen Tuttlingen hat ein Asylbewerber, der aus dem
schönen Pakistan zu uns gekommen ist, ein bisschen randaliert, aber kaum
mehr, als Sie oder ich es tun würden, wenn Pakistan Sie oder mich so
behandelte wie Deutschland den achtbaren Said K. Er gehört dem derzeit
hierzulande am schnellsten wachsenden Kollektiv an: der Gruppe der
abgelehnten Asylbewerber in Deutschland (GAAD). Durch die Ablehnung
seines Antrags und den schwäbischen Dialekt aufs Äußerte provoziert,
schlug Said ("der Glückliche") auf offener Straße mit einer Dachlatte
auf Autos ein und griff einen Mitarbeiter des Landkreises an. "Es ist
nach Angaben der Behörden nicht der erste Vorfall", meldet Focus online,
wiederholt schon habe Said K. "randaliert". Da sein Heimatland die
Ausstellung eines Passes ablehne, könne der 48-Jährige nicht abgeschoben
werden. "Der Fall ist ein gefundenes Fressen für rassistische Hetzer",
legt das Akademikerportal einmal mehr den Finger in die Wunden, die von
den Mühlen gerissen werden, auf welche das Wasser rechter Stereotype
immer ungehemmter fließt.
Wir nehmen die Anregung an. Es soll
künftig nicht mehr heißen "Mann stach Frau nieder" oder "Zwei Gruppen
lieferten sich eine Schlägerei" bzw. "Geflüchtete zerlegten ein
Asylbewerberheim", sondern: "Ein gefundenes Fressen für rassistische
Hetzer ereignete sich vergangene Nacht in T." Beziehungsweise eben:
"Gefundene Fressen für rassistische Hetzer ereigneten sich vergangene
Nacht in T., B., M., L., U., H., F. und X". Nicht mehr: "In X zog ein
Asylbewerber eine junge Joggerin ins Gebüsch und verging sich an ihr",
sondern: "In einem Gebüsch bei X ereignete sich ein gefundenes Fressen
für rassistische Hetzer." Auch in die Polizeiliche Kriminalstatistik
sollte diese innovative Betrachtungsweise Einzug halten. Ein vollkommen
neuer Deliktbereich kann geschaffen werden. Und Seehofer könnte nächstes
Jahr stolz verkünden: "Bei den registrierten gefundenen Fressen für
rassistische Hetzer verzeichnete die Polizei einen leichten Rückgang."
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