Die schwindelerregend grosszügige Einwanderungs- und
Multikulti-Politik Schwedens zeitigt Kollateralschäden. So haben
Vergewaltigungen und vor allem Massenvergewaltigungen in den letzten
Jahren stark zugenommen, und unter den Tätern sind Immigranten aus den
muslimisch-patriarchalen Kulturen drastisch übervertreten.
Schwedens Regierungs-Elite, feministisch und utopistisch, reagiert
auf ihre eigene Weise auf das Desaster. Für sie liegt das Problem nicht
in einer durch weltfremden Humanitarismus außer Kontrolle geratenen
Zuwanderung, sondern in der gemäß ihrer Doktrin verheerenden
Vorstellung, Mann und Frau seien verschieden.
Entsprechend werden in den offiziellen Lehrplänen die Pädagogen
aufgefordert, über die enge Wissensvermittlung hinaus als
Sozialingenieure zu agieren und den „traditionellen Genderrollen und
Gendermustern“ entgegenzuwirken. Vor allem die staatlichen Vorschulen,
wo viele schwedische Kinder bereits ab dem zarten ersten Lebensjahr
hingehen, gelten als geeignete Labors zur Hervorbringung des
genderneutralen neuen Menschen, der die angeblich ewige Bedrohung der
toxischen Männlichkeit und der unterwürfigen Weiblichkeit hinter sich
gelassen hat.
Wie es in solchen Institutionen zu- und hergeht, hat Ellen Barry in
der New York Times (24. 4. 2018) anschaulich geschildert. Sie erzählt
von Lehrkräften, die nie von „Jungen“ oder „Mädchen“ reden, sondern nur
von „Freunden“, vom neuen neutralen Pronomen „hen“, das anstelle der
geschlechtlich eindeutigen „er“ und „sie“ verwendet wird. Von
Spielzimmern ohne Puppen und Autos, von Küchen, in welche Jungen
gesteckt werden, obwohl sie lieber herumtoben würden.
Aber man erfährt auch, dass die Kinder eine erfreulich gesunde
Widerstandsfähigkeit gegenüber den Gender-Dekonstruktions-Versuchen an
den Tag legen. Trotz enttäuschter Lehrerin und besorgter Genderexpertin
identifizieren sich vierjährige Mädchen immer noch als Mädchen und malen
Bilder, auf denen Mädchen an den langen Wimpern und am Make-up zu
erkennen sind. Die Vergenderung der Kindheit wird keine einzige künftige
Gruppenvergewaltigung verhindern. Aber sie wird auch nicht allzu viel
Schaden anrichten. Die kindliche Natur ist stärker als alle
staatsfeministischen Illusionen.
Zuerst erschienen in der Basler Zeitung
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